Rinderbandwurm Infektion

         

Aussehen und Infektionszyklus des Rinderbandwurmes Themen

  • Rinderbandwurm
  • Anatomie Infektionszyklus
  • Krankheitszeichen
  • Diagnose
  • Therapie
  • Der Rinderbandwurm wird 5 bis 10 Meter lang und überlebt bis zu 20 Jahre im Darm des Menschen. Sein Kopfstück (Skolex) hat einen Durchmesser von 1 – 2 Millimetern und er besitzt vier Saugnäpfe aber keinen Hackenkranz, um sich in der Darmwand festzuhalten. Die einzelnen zwittrigen Bandwurmglieder (=Proglottiden) können ein Ausmaß von 15 – 20 Millimetern erreichen; täglich gehen circa fünf prall mit Eiern gefüllte Proglottiden ab. Sie lassen sich mit bloßem Auge in der fäkalen Ausscheidung erkennen und weisen auch nach der Abtrennung vom übrigen Wurmkörper eine erstaunliche Eigenbeweglichkeit auf.

    Die ausgeschiedenen Eier werden von Rindern beim Weiden aufgenommen und sind für das Rind sofort infektiös. Unzureichend geklärte Abwässer, die auf Weideflächen gelangen und schlechte hygienische Verhältnisse („Stilles Örtchen“ in freier Natur) tragen zur Ausbreitung der Bandwurmeier bei.

    Im Dünndarm des Rindes (=Zwischenwirt) schlüpfen dann die Larven aus den Eiern. Die Larven durchbohren die Darmwand der Rinder und werden mit dem Blutkreislauf im Körper zerstreut. Bevorzugt setzten sie sich an der gut durchbluteten Muskulatur (vor allem Kaumuskeln) fest und bilden eine Zweitlarve, die Finne (Cysticercus bovis) aus.

    Die Finne kommt nur beim Rind vor, nicht beim Menschen (ÔSchweinebandwurm, Zystizerkose). Der Entwicklungszyklus im Rind dauert ungefähr zwei bis vier Monate. Die Finnen gelangen meist durch den Verzehr von rohem oder nicht ganz durchgegartem Rindfleisch in den Menschen. Klassischerweise erfolgt die Infektion über Hackfleisch oder ein blutiges Steak.

    Im Darm des Menschen schlüpft aus der Finne der Bandwurm, der sich im Zwölffingerdarm festsetzt. Neun Wochen später ist der Bandwurm so weit entwickelt, dass die ersten Proglottiden abgegeben werden. Der Wurm kann dann schon eine Länge von zehn Metern aufweisen.

    med. Redaktion Dipl. Biologin Christine Polster
    Aktualisierung 3.9.2007