Krankheitsverlauf der Tuberkulose

         

Krankheitsverlauf der Tuberkulose Themen

  • Tuberkulose
  • Infektionsweg
  • Krankheitsverlauf
  • Symptome / Diagnose
  • Therapie
  • Der Verlauf der Tbc kann sehr unterschiedlich sein. Entscheidend sind dafür die Menge und Virulenz des Erregers sowie die Widerstandskraft der infizierten Person. Für gewöhnlich reagiert das Immunsystem auf den Erreger und es kommt zur Bildung von sogenannten Tuberkeln, erregerhaltigen abgekapselten Herden, in denen die Keime jedoch über Jahre hinweg überleben können.

    Primär-Tbc: Nach einer Inkubationszeit von 4 bis 12 Wochen entwickelt sich in der Lunge (bzw. Darm, Haut, Halslymphknoten) ein kleiner Entzündungsherd oder Primärkomplex, der oft keine Beschwerden verursacht und in fast 90 % der Fälle das einzige Anzeichen der Tuberkulose darstellt. Der Verlauf der Primär-Tbc ist meist symptomarm. Es können eine leichte Temperaturerhöhung, Ermüdbarkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme und Schwitzneigung auftreten.

    Postprimäre Tuberkulose: Dabei streuen die Bakterien aus dem Primärkomplex bzw. der alten Herdbildung in den Organismus. Grund hierfür ist ein geschwächtes Immunsystem. Besonders kritisch ist es, wenn sich die Bakterien sofort über das Blut verteilen.

    Die Folgen können sogenannte Frühformen der Tuberkulose sein, bei denen es zu Entzündungen des Rippenfells (Pleuritis tuberculosa), des Bauchfells (Peritonitis tuberculosa), der Hirnhäute (Meningitis tuberculosa) oder Lunge kommt.

    Bilden sich zu Beginn der Erkrankung im ganzen Körper viele kleine Infektionsherde, so spricht man von einer Miliartuberkulose. Sie zeichnet sich durch hohes, lang anhaltendes Fieber, schweres Krankheitsgefühl und Milzvergrößerung aus. Sie stellt eine gefährliche Erkrankung dar.

    Bei sogenannten Spätformen der Tuberkulose können zwischen der Erstinfektion und dem Ausbruch der Erkrankung Jahre liegen. Beispiele hierfür sind Knochen- und Gelenktuberkulose, die sich durch Schwellung, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bemerkbar machen. Betroffen sind vor allem die Wirbelsäule sowie die Hüft- und Kniegelenke.

    Bisweilen setzen sich die Erreger auch im Urogenitaltrakt fest, was zu Einschränkungen der Nierenfunktion (Nierentuberkulose) führen kann. Eine Nebenhodenentzündung beim Mann oder eine Eileiter- und Eierstockentzündung bei der Frau kann Unfruchtbarkeit verursachen.

    med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
    Aktualisierung 05.11.2007