Ursachen der Impotenz durch Medikamente

Es gibt heute für viele Erkrankungen sehr gut wirksame Medikamente. Leider erkauft man sich die Wirkung oft mit einer Nebenwirkung. Besonders die Potenz bzw. erektile Dysfunktion ist eine häufige Nebenwirkung. Aber auch das Gegenteil, also eine Potenzfördernde Wirkung gibt es bei verschiedenen Substanzen. Es können hier nur die großen Substanzgruppen besprochen werden, da es den Rahmen hier sprengen würde alle Stoffe und Medikamente aufzuführen.

Die wichtigsten Stoffe sind:

Mittel gegen:
Bluthochdruck
Entwässerung des Körpers (Diuretica)
Gicht
psychische Erkrankungen
Blutfette (Lipidsenker)
Magen- Darmerkrankungen
Infektionen
Krebserkrankungen
Diabetes (Antidiabetica)
Cortison

Mittel gegen Bluthochdruck: Hoher Blutdruck verengt und schädigt die Blutgefäße und führt dadurch zu erektiler Dysfunktion (Impotenz). Sehr viele zur Blutdrucksenkung eingesetzte Medikamente sind verantwortlich für eine Potenzstörung. Außerdem kann allein schon die Senkung des erhöhten Blutdruckes auf Normalwerte wegen der verringerten Durchblutung zu einer Erektionsschwäche führen. Zu dieser Gruppe gehören die Stoffgruppe der ACE – Hemmer, Betablocker, Diuretica und Ca. Antagonisten. Natürlich gibt es noch weitere hier nicht aufgeführte Medikamente.

Es kann aber auch genau das Gegenteil der Fall sein. Die sogenannten Sartane sind Angiotensin-II-Antagonisten ( z.B Atacand, Diovan usw.) die den Blutdruck sehr gut senken. Dabei kommt es aber meist zu einem positiven Effekt der Potenz. Durch die Gefässerweiternde Wirkung werden natürlich auch die Penisgefässe deutlich besser versorgt. Der Effekt ist eine bessere Standhaftigkeit. Also bei Potenzproblemen am besten Sartane wählen. Leider sind diese Medikamente auch die teuersten.

Mittel für die Entwässerung des Körpers: Harntreibende bzw. entwässernde Medikamente werden zur Blutdrucksenkung und zur Entlastung des Herzens eingesetzt. Weiterhin gehört diese Stoffgruppe zur Stufentherapie bei Bluthochdruck. Es gehören unter anderem die Stoffe Amilorid, Spironolacton und die Thiazide dazu.

Mittel gegen Gicht: Die Stoffe Allopurinol und Benzbromaron führen häufig zu Impotenz, wobei Probenecid keinerlei Auswirkungen auf die erektile Dysfunktion hat.

Mittel gegen psychischeErkrankungen: Es ist unmöglich an dieser Stelle alle Substanzen aufzuführen oder zu besprechen. Grundsätzlich ist die Aussage, dass alle Medikamente Probleme machen können, nicht falsch. Im Einzelfall hilft nur das ärztliche Gespräch. Es sind Probleme bei folgenden Substanzen bekannt: Benzodiazepine, Carbamazepin, Doxepin, Modafinil, Neuroleptika, Rauwolfia, Reserpin, Sulpirid, Sympatikomimetika, Tri-, Tetrazyklische Antidepressiva, Psychoanaleptika, Tranquilizer, Anxiolytica.

Mittel gegen erhöhte Blutfette: Sogenannte Clofibrate und CSE Hemmer auch bekannt als Fetthemmer sind oft verantwortlich für eine erektile Dysfunktion. Dazu zählen z.B Bezafibrat, Fenofibrat, Etofyllinclofibra, Simvastatin, Pravastatin, Lovastatin, Atorvastatin, Cerivastatin.

Mittel gegen Magen und Darm Erkrankungen: Cimetidin und Metoclopramid gehören zu den Hauptgruppen dieser Substanzklasse. Es gibt sehr viele unterschiedliche Handelsnamen. Doch auf jeder Packung muss der Wirkstoff gekennzeichnet sein. Diese Mittel führen nicht nur zu Potenzstörungen, sondern auch zusätzlich zum Libidoverlust (sexuelle Lust).

Mittel gegen Infektionen: Hier kommt es weniger zu Impotenz (erektile Dysfunktion) sondern eher zu einer Störung der Zeugungsfähigkeit. Dazu gehören z.B Anthracycline, Cotrimoxazol, Ketoconazol, Protionamid, Sulfonamide, Trimethoprim. Auch hier gilt, dass diese Medikamente unter vielen Handelsnamen verfügbar sind und der Blick auf den Wirkstoff wichtig ist.

Mittel gegen Krebserkrankungen: Während bei Chlorambucil die Unfruchtbarkeit im Vordergrund steht ist bei Estramustin, Methotrexat mehr die erektile Dysfunktion (Impotenz) das Problem. Natürlich kann man bei entsprechender Indikation nicht einfach diese Mittel absetzen, da es sich oft um die letzte therapeutische Chance handelt. Also niemals nur wegen Potenzproblemen selbständig absetzten.

Cortison: Bei Cortison besteht unter anderem das Problem, dassder Hormonhaushalt verschoben wird. Es ist natürlich immer eine Frage derDosis. Man darf nicht den Fehler machen eine Cortisonbehandlung einfach abzubrechen.Auch der abrupte Abbruch kann erhebliche Hormonstörungen nach sich ziehen.Die Stoffe Prednison und Dexamethason werden heute massenhaft eingesetzt ohnedass Impotenz auftritt (Dosisfrage).

Mittel gegen Diabetes: Antidiabetica wie z.B Pioglitazon, Glibenclamid, können die Impotenz zusätzlich zu der schon bestehenden Schädigung durch Diabetes selbst noch verstärken.

Alle hier beschriebenen Medikamente und Substanzklassen können Impotenz (erektile Dysfunktion) hervorrufen müssen es aber nicht. Eine pauschale Ablehnung dieser Substanzen ist nicht anzuraten und kann unter Umständen sogar lebensbedrohlich sein. Vertrauen Sie in diesem Fall Ihrem Arzt und beraten sich mit ihm. Nur er kann auf das individuelle Patientenproblem eingehen, da er die gesamte Vorgeschichte kennt. Ein blindes Vertrauen auf Artikel in den üblichen Medien ist nicht anzuraten. Auch diese Seite soll Ihnen nur die Möglichkeit aufzählen was alles möglich sein kann.