Viscerale Schmerzen bei Tumorerkrankung

Zu diesen Schmerzen kommt es, wenn innere Organe (bsp. Speiseröhre, Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse, Harnleiter, Darm) von Tumoren befallen sind. Die Gewebe dieser Organe verfügen jedoch selbst nicht über Schmerzrezeptoren. Aus diesem Umstand erklärt sich, dass in der Frühphase von Darm- oder Lungenkrebs keine Schmerzen wahrgenommen werden. Lediglich die umgebenden Strukturen der Organe, also beispielsweise das Bauch- oder Rippenfell oder Kapseln verfügen über Schmerzrezeptoren. Dabei werden die viszeralen Schmerzrezeptoren durch Zug oder Dehnung gereizt.

 

Die viszeralen Schmerzen werden meist im Gegensatz zu somatischen Schmerzen nicht an ihrem Entstehungsort, sondern beispielsweise an Hautarealen, die den inneren Organen „entsprechen“ (Headsche Zonen), wahrgenommen. Beispielsweise kommt es bei einem Tumor der Bauchspeicheldrüse zu Rückenschmerzen. Die Schmerzen sind eher diffus und schwer abgrenzbar. Sie können daher von den Patienten häufig nur schlecht lokalisiert werden. Der Schmerzcharakter wird als dumpf und in die Tiefe gehend beschrieben.

 

Brennende, reißende und mit vegetativen Symptomen (Schwitzen, Herzklopfen, Atmungsbeschleunigung) einhergehende Schmerzen sprechen für eine Beteiligung des sympathischen (= Teil des unwillkürlichen Nervensystems) Nervensystems. Kolik- oder krampfartige Schmerzen lassen auf den Befall eines Hohlorgans (Nierenbecken, Harnleiter oder -blase) schließen.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 12.07.2007

 

Selbsthilfe Lungenkrebs
Förderverein Stiftung LebensBlicke e.V.