Gonorrhö – Ursache Therapie Diagnose

Gonorrhö (engl. gonorrhea, clap)

Gonorrhö oder Tripper ist eine der häufigsten, sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten. Erreger der Geschlechtskrankheit sind Bakterien. Es handelt sich um die Art Neisseria gonorrhoeae, die auch Gonokokken genannt werden. Vor allem bei Menschen zwischen 15 und 30 Jahren tritt die Erkrankung häufiger auf. Das Risiko sich zu infizieren steigt, wenn die Sexualpartner häufig gewechselt werden und bei ungeschütztem (ohne Kondome!) Geschlechtsverkehr.

Wie erfolgt die Ansteckung?

Die Gonokokken werden durch Kontakt- oder Schmierinfektionen übertragen. Je nach sexueller Vorliebe können die Schleimhäute der Harnröhre, des Gebärmutterhalses, des Mastdarms oder des Mund-Rachenbereichs betroffen sein. Neugeborene können sich während des Geburtsvorgangs bei ihrer infizierten Mutter anstecken. Eine gefährliche Bindehautentzündung kann die Folge sein. Zu den Auswirkungen der Infektion auf das Ungeborene und Neugeborene können Sie im Gesundheitsportal Schwangerschaft/Vorbereitung auf die Schwangerschaft/Gonorrhoe nachlesen.

Was sind die Krankheitszeichen bei Gonorrhö?

Die Infektionskrankheit gestaltet sich je nach Geschlecht verschieden. Es werden bei beiden Geschlechtern sowohl fast symptomlose Verläufe als auch schwerste Erkrankungen mit hohem Fieber und Bauchfellentzündung beobachtet.

Krankheitsverlauf bei der Frau

Bei der Frau verlaufen circa 60% der Fälle symptomarm. Zunächst kommt es zu einer Entzündung des Gebärmutterhalses und der Harnröhre. Charakteristische Anzeichen der Infektion sind daher gelb-grünlicher Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen. Sie treten erst 2 bis 3 Wochen nach der Infektion auf. Manchmal wird auch der Mastdarm infiziert, was sich durch Beschwerden im Analbereich bemerkbar macht. Nach oralem Geschlechtsverkehr können auch Halsentzündungen auftreten. Ein Befall der Vagina ist bei erwachsenen Frauen selten, da die natürliche Scheidenflora diesen Bereich häufig vor der Infektion schützt.

Steigt die Infektion höher, so kann es zu einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) und der Eileiter (Salpingitis) kommen. In circa 10-15% der unbehandelten Erkrankungsfälle geschieht dies. Kolikartige Bauchschmerzen, die auch in den Rücken ausstrahlen und hohes Fieber sind die Krankheitszeichen dieser aufsteigenden Infektion. Eine Blockierung der Eileiter, Unfruchtbarkeit oder eine Eileiterschwangerschaft können Spätfolgen der Gonorrhö bei der Frau sein.

Krankheitsverlauf beim Mann

Bei Männern bleiben circa 30% der Fälle symptomarm. Bei den Anderen deuten – 2-8 Tage nach der Infektion – Schmerzen beim Wasserlassen und eitriger Ausfluss aus der Harnröhre auf die Infektion hin. Als typisches Symptom ist morgens vor dem ersten Urinieren der so genannte Bonjour-Tropfen zu beobachten. Es handelt sich um einen Eitertropfen aus der Harnröhre.

Die Gonokokken können auch die Prostata und die Nebenhoden infizieren. Die Folge kann die Sterilität des Betroffenen sein. In etwa 1% der Fälle führt die Gonorrhö bei beiden Geschlechtern zu einer Allgemeininfektion. Das Bauchfell, die Gelenke und das Blut sind dann befallen. Die Symptome sind Bauchschmerzen, Arthritis und Fieber. Weitere Komplikationen können eine Herzklappenentzündung oder eine Meningitis sein.

Wie erfolgt die Diagnose?

Das Bakterium kann aus Sekret von Gebärmutterhals, Harnröhre oder Rachen nachgewiesen werden. Dazu werden Kulturen auf Selektivnährmedien angelegt.

Wie wird die Gonorrhö behandelt?

Bei der Erkrankung ist eine antibiotische Behandlung nötig. Da die Erreger sich zunehmend resistent gegenüber Penicillin zeigen, wird auf andere Antibiotika zurückgegriffen (Cephalosporine). Die Mitbehandlung des Sexualpartners ist wichtig, da es sonst zu wiederholten wechselseitigen Ansteckungen kommen kann. Häufig kommt es auch vor, dass die Gonorrhö auch mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten auftritt. Diese müssen dann ebenfalls behandelt werden. Auf Geschlechtsverkehr sollten die Betroffenen bis zur völligen Abheilung verzichten. Auch eine Untersuchung von ehemaligen Sexualpartnern ist anzuraten.