Basophile Granulozyten (Basophile)

Basophile Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Eine Bestimmung erfolgt im Rahmen des Differenzialblutbildes. Die Basophilen machen den kleinsten Anteil (< 0,5% der Leukos) unter den Leukozyten aus. Die Bildung der Zellen erfolgt im Knochenmark, wo sie auch ausreifen. Von da aus werden sie in das Blut entlassen. Bei Bedarf wandern sie in die Gewebe. Ihre Lebenszeit beträgt nur wenige Tage.

An ihrer Zelloberfläche befinden sich Rezeptoren (IgE-Rezeptoren) für spezielle körperfremde Stoffe (spezifische Antigene). Binden nun Antigene, wie beispielsweise Pollen, an diese Rezeptoren, schütten die Zellen sogenannte Mediatoren, wie Heparin und Histamin aus. Heparin stellt einen Blutgerinnungshemmer dar, Histamin spielt bei Entzündungen und allergischen Reaktionen eine große Rolle.

Weitere Funktionen der basophilen Granulozyten sind:

  • Parasitenabwehr (IgE-vermittelt)
  • Abwehr gegen Bakterien (indirekt durch Rekrutierung von Leukozyten)
  • Gewebereparatur.

Was sind die Referenz-/Normalwerte für Basophile Granulozyten?

Die Anzahl der Basophilen Granulozyten beträgt bei Erwachsenen:

Was bedeuten erniedrigte Werte der Basophilen Granulozyten?

Eine Verminderung tritt bei genereller Reduktion der Leukozyten auf.

Worauf deuten erhöhte Werte der Basophilen Granulozyten hin (Basophilie)?

Erhöhungen der basophilen Granulozyten treten häufig gemeinsam mit Überempfindlichkeitsreaktionen im Rahmen eines allergischen Geschehens auf (siehe Allergieportal). Oft ist dabei auch das Gesamt-IgE (bestimmte Antikörper) erhöht.

Typisch ist eine Basophilie für folgende Erkrankungen:

  • allergisch entzündliche Prozesse: Dazu zählen Arzneimittel- oder Nahrungsmittel-Überempfindlichkeit, Urtikaria (Nesselsucht), Erythrodermie (Rötung und Schuppung der Haut am ganzen Körper) und die rheumatoide Arthritis.
  • parasitäre Infektionen;
  • Stammzellerkrankungen, wie eine myeloische Leukämie (bestimmter Blutkrebs);
  • Diabetes mellitus;
  • Schilddrüsenunterfunktion (Myxödem);
  • Behandlung mit Östrogenen (= weibliche Hormone);
  • Infektionskrankheiten, wie Tuberkulose, Windpocken oder Influenza;
  • Postsplenektomie-Syndrom (spezieller Verlauf einer bakteriellen Infektion nach einer Milzentfernung).

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 02.01.2009