Pflegedienst suchen

Wen fragen?

Ein erster Schritt bei der Suche nach einem geeigneten Pflegedienst ist eine allgemeine Beratung, die beispielsweise von Sozialstationen der Wohlfahrtsverbände angeboten wird. Pflegeberatungsstellen gibt es in vielen Städten und Landkreisen, die von Wohlfahrtseinrichtungen, Kommunen oder Verbraucherzentralen eingerichtet wurden. Erste Informationen erteilen aber natürlich auch die Sozialämter oder die Pflegekassen, die bei den Krankenkassen angesiedelt sind. Man erhält dort für gewöhnlich auch Adresslisten der ortsansässigen Pflegedienste. Sie können zudem den Hausarzt fragen, der Ihren Angehörigen behandelt, mit welchem ambulanten Pflegedienst er gute Erfahrungen gemacht hat.

Angebote vergleichen, Vorauswahl

Um verschiedene Angebote vergleichen und eine Vorauswahl treffen zu können, ist es empfehlenswert, mehrere Dienste anzurufen und um die Zusendung von Informationsmaterial zu bitten. Darin sollten folgende Unterlagen enthalten sein: eine Auskunft über die angebotenen Pflegeleistungen, eine Preisliste und ein Musterpflegevertrag. Ratsam ist bereits, bei dieser ersten telefonischen Kontaktaufnahme zu schildern, welche Pflegeleistungen man an welchen Tagen zu welcher Uhrzeit benötigt. Ein konkretes Angebot dazu sollten Sie sich mitschicken lassen.

Weitere Auswahlkriterien für einen Pflegedienst

Achten Sie bei diesem ersten Anruf bereits darauf, ob Sie freundlich und verständlich informiert wurden. Notieren sie ihren Eindruck. Er stellt – neben dem zugeschickten Infomaterial – ein weiteres Auswahlkriterium dar. Wichtig ist es zudem, ob der Pflegedienst gut erreichbar war. Vorteilhaft ist es zudem – nicht nur für Notfälle-, wenn der Pflegedienst seinen Dienstsitz im näheren Umkreis zur Wohnung des Pflegebedürftigen hat (Orientierungswert ca. 5 km).

Wenn Sie anhand dieser Kriterien bereits eine Vorauswahl getroffen haben, fragen Sie beim betreffenden Pflegedienst nach dem Bericht des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen. Dieser gibt Aufschluss über die Pflegequalität. Sollten Sie den Bericht nicht verstehen, wenden Sie sich an ihre Pflege- bzw. Krankenkasse.

Einen Eindruck über die menschliche Atmosphäre der Pflegeeinrichtung können sie sich auch bei einem Besuch des Dienstes und einem ausführlichen persönlichen Gespräch verschaffen. Darüber hinaus sollte der Pflegedienst zu einem kostenlosen und unverbindlichen Hausbesuch bereit sein. Eine gewisse Sympathie zwischen den professionellen Betreuern, dem Betreuten und den Angehörigen sollte unbedingt vorhanden sein. Sie ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, damit die häusliche Pflege erfolgreich ist.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 09.05.2011