Brustvergrößerung

Form und Fülle der Brust sind genetisch bedingt. Nach einer Diät oder einer Schwangerschaft verändert sich jedoch zumeist die Brust. Auch Frauen, die unter Brustasymmetrie leiden, wenden sich an einen Chirurgen.

Aus medizinischer Sicht sind ein guter allgemeiner Gesundheitszustand und eine an sich gesunde Brust die Voraussetzungen für eine Brustvergrösserung. Außerdem sollte die Patientin bereits über 18 Jahre alt sein und während des Eingriffs nicht schwanger sein und darf nicht stillen. Ob die gewünschte Größe realisierbar ist, wird nach Rücksprache mit einem Facharzt entschieden.

Die Brustvergrösserung wird durch das Einsetzen eines Implantats, mittels eines Kunststoffkissens durchgeführt. Die neuesten Implantate bestehen aus einem doppelwandigen Silikonkissen. Die Implantate können mit Silikon, Kochsalz oder Hydrogel gefüllt sein. Die Silikonfüllungen sind gemeinhin nicht unumstritten. Fälle mit ausgelaufenen Silikonimplantaten werden in den Medien breitgetreten. In manchen Ländern sind Silikonfüllungen bereits verboten worden, da ein Leck bei diesen stark gesundheitsschädlich ist. Im Gegensatz zu diesen ist ein Leck an dem Kochsalzimplantat nicht so gefährlich, da die Lösung vom Körper problemlos resorbiert werden kann. Die Kochsalzimplantate ermöglichen eine individuelle Anpassung, wodurch man gute Ergebnisse erzielen kann. Die Kochsalzimplantate fühlen sich allerdings nicht so natürlich an wie Silikonimplantate.

Die Kochsalzimplantate haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie ungefüllt in die Brust eingebracht werden können und dadurch ein kleinerer Schnitt nötig ist als bei den bereits gefüllten Alternativimplantaten. Das Hydrogel wurde als Alternativimplantat zum Silikon entwickelt und wird beim Tasten als sehr natürlich empfunden. Die Hydrogelfüllung besteht aus Wasser mit verschiedenen Zuckerstoffen und kann daher vom Körper bei einem Leck problemlos resorbiert werden. Hydrogelimplantate werden jedoch inzwischen seltener eingesetzt, da bis jetzt nicht genügend Studien zur Verträglichkeit der Implantate vorliegen. Die Implantate haben eine Lebensdauer von etwa 10 Jahren. Danach ist ein Implantatenaustausch notwendig. Welche Implantatenfüllungen und Formen verwendet werden, wird wieder in einem Facharztgespräch zur Brustvergrösserung individuell entschieden.

Die Brustvergrösserung wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Der Chirurg bringt die Implantate während der Operation in eine gründlich vorbereitete Tasche. Die Implantate können unter oder über den Brustmuskel angebracht werden. Es sind drei verschiedene Schnittführungen möglich: in der Achselhöhle, unter der Brust oder um die Brustwarze herum. Die letztere Methode hat den Vorteil, dass die Narben kaum sichtbar sind, allerdings birgt dieser Eingriff das höchste Risiko mit sich. Schlimmstenfalls kann es hier zu einer Sensibilitätsstörung oder dem Verlust der Stillfähigkeit kommen. Der Achselhöhleschnitt ist sehr beliebt, da die Narben am wenigsten sichtbar sind.

Die neu entwickelten Silikongels sind quervernetzt und zähflüssig. Das Risiko eines Silikonaustritts aus den neuen doppelwandigen Silikonhüllen ist dadurch deutlich geringer.

Vier Wochen vor der Operation sollte das Rauchen stark eingeschränkt und 2 Wochen vor dem Eingriff muss auf schmerzstillende Medikamente, wie z.B. Aspirin verzichtet werden.

Die Patientin mit Brustvergrösserung sollte in den ersten zwei Monaten nach der Operation auf Sport und andere anstrengende körperliche Tätigkeit verzichten.

Vor dem Eingriff sollte ein eingehendes Beratungsgespräch mit dem Facharzt stattfinden. Welche und wie große Implantate mit welcher Schnittführung eingebracht werden, klärt sich hier.

Die Patientin sollte nicht enttäuscht sein, wenn die von ihr ins Auge gefasste neue Brustgröße, aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll erscheint und der Facharzt diese Übergröße ablehnt.

Nach den Routinekontrollen in den auf die Operation folgenden Monaten ist auch eine jährliche Kontrolluntersuchung empfehlenswert, um einen eventuell nötigen Implantatenwechsel rechzeitig zu erkennen.

Eine Brustvergrösserung gehört genau geplant und nur in Facharzthand!