Alzheimer Krankheit – Ursache Therapie Diagnose

Alzheimer-Krankheit (engl. Alzheimer´s disease) Die Alzheimer-Krankheit oder Demenz vom Typ Alzheimer ist eine Erkrankung des Gehirns mit Verwirrtheit und Verlust der intellektuellen Fähigkeiten. Es handelt sich um eine fortschreitende Demenz-Erkrankung. Der Beginn der Erkrankung liegt in der 2. Lebenshälfte. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Eine familiäre Häufung ist zu beobachten.

Man schätzt, dass von den 65jährigen ungefähr 2% betroffen sind. Nach dem 65. Lebensjahr verdoppelt sich das Erkrankungsrisiko alle fünf Jahre. Bei den 85jährigen nimmt der Anteil der Betroffenen ab, da die bereits Erkrankten dieses Lebensalter meist nicht erreichen. Mit zunehmender Lebenserwartung der Weltbevölkerung steigt auch die Zahl von Alzheimer-Patienten.

Was wird als Ursachen für Alzheimer diskutiert?

Derzeit ist die Ursache der Alzheimer-Krankheit noch nicht bekannt; plausibel erscheint die Kombination aus genetischer Veranlagung und noch nicht näher bekannten Umweltfaktoren (bsp. Slow-Virus-Infektionen).

Welche Gehirnveränderungen sind bei Alzheimer-Patienten zu beobachten?

Die Hirnrinde der Erkrankten weist charakteristische Veränderungen auf. Es kommt zu einem massenhaften Absterben von Nervenzellen, abnormen Proteinansammlungen (senile Plaques) und so genannten degenerierten Neurofibrillen (= feinste Fasern in den Nervenzellen). Ein Hirnmassenschwund tritt auf. Alzheimer-Patienten verlieren bis zu 20% ihrer Hirnmasse.

Der Gehirnschwund betrifft vorwiegend die Schläfen- Stirn- und Scheitellappen. Diese Bereiche sind für die Entstehung und Speicherung von Erinnerungen und die intellektuellen Tätigkeiten des Gehirns zuständig. Biochemisch ist eine reduzierte Acetylcholinsynthese nachweisbar. Acetylcholin ist ein Neurotransmitter. Viele kognitive Prozesse sind an ihn gebunden.

Was sind die Krankheitszeichen?

Der Ausbruch und das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit gehen meist sehr langsam vor sich. Die Dauer der Erkrankung zieht sich über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren. Die Erkrankten werden zunehmend vergesslich, desorientiert und verwirrt. Die Vergesslichkeit beschränkt sich zunächst auf Namen von Gegenständen, Menschen und Orten sowie auf tägliche Ereignisse. Dann kommt es häufiger vor, dass die Betroffenen Termine vergessen oder Dinge verlieren. In einem frühen Stadium ist zu beobachten, dass sich die Alzheimer-Erkrankten an gerade erst Vergangenes nicht mehr erinnern können, jedoch genaue Details von Menschen oder Ereignissen aus der Jugend berichten können. Im Krankheitsverlauf verliert sich jedoch diese Fähigkeit.

Auch die Verwirrtheit von Alzheimer-Patienten nimmt zu. Sie verirren sich ständig oder verlernen einfache Tätigkeiten, wie das Anziehen. Intellektuelle Fähigkeiten, wie Lesen, Schreiben und Entschlusskraft, lassen allmählich nach. In einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind auch Persönlichkeitsveränderungen, wie Aggressivität, Wahnvorstellungen oder Depressionen, möglich. Der allmähliche Verlust der körperlichen Beweglichkeit, Bettlägerigkeit und Anfälligkeit für Infektionen können folgen.

Wie wird die Erkrankung festgestellt?

Spezielle Tests auf die Gedächnisleistung können auf die Erkrankung hinweisen. Zusätzliche Untersuchungen wie Computertomographie und Magnetresonanztomographie schließen andere Erkrankungen aus. Manchmal finden sich bei diesen bildgebenden Verfahren auch für Alzheimer typische Untersuchungsbefunde (bsp. innere und äußere Hirnatrophie). In der Positronen-Emissions-Tomographie zeigen sich spezifische Hirnstoffwechselstörungen.

Wie wird die Erkrankung derzeit therapiert?

Zum jetzigen Zeitpunkt ist kein Heilmittel gegen die Krankheit bekannt. Mit Cholinesterasehemmern soll das Fortschreiten der Erkrankung verzögert werden. Mit diesen Medikamenten wird der Abbau von Acetylcholin gehemmt und seine Konzentration im synaptischen Spalt erhöht.

Durch eine medikamentöse Therapie mit Antidementiva kann der Verlauf der Alzheimer-Demenz deutlich verzögert werden und die Alltagskompetenz der Patienten kann verbessert bzw. länger erhalten werden. Es stehen zwei wirksame Arzneimittelgruppen zur Verfügung. Zum einen bewirken Acetylcholinesterase-Hemmer den Abbau des Botenstoffs Acetylcholin, wodurch seine Konzentration im synaptischen Spalt erhöht wird. Zum anderen erhöhen so genannte NMDA( N-Methyl-D-Aspartat )-Antagonisten, wie Memantine, die Konzentration des Botenstoffs Glutamat. Schädliche Auswirkungen an den Rezeptoren werden verhindert und Lernsignale können wieder erkannt werden.

Psychopharmaka und Antidepressiva werden zur Behandlung von Unruhezuständen, Verwirrtheitszuständen und Depressionen verordnet.