Schnarchen – Ursache Therapie Diagnose

         

Schnarchen (engl. snoring) Als Schnarchen oder Rhonchopathie bezeichnet man die atemabhängigen rauen Geräusche, die während des Schlafens auftreten können. Sie werden durch Flatterbewegungen des erschlafften Gaumensegels oder durch Zurücksinken der Zunge hervorgerufen. Bei Schnarchern erschlafft die Muskulatur des Gaumens und Rachens so stark, dass schon ein geringer – durch die Atmung ausgelöster – Unterdruck genügt, damit der Rachen sich verengt und dadurch das Schnarchgeräusch auslöst.

Das Schnarchen tritt in verschiedenen Ausprägungsformen auf. Manche Menschen schnarchen nur gelegentlich, zum Beispiel wenn sie unter Schnupfen leiden, andere schnarchen jede Nacht.

Von klinischer Bedeutung ist das Schnarchen als Ursache von Leistungsdefiziten, da Schnarcher oft – trotz langer Schlafdauer – keinen erholsamen Schlaf haben. Schnarchen kann auch in seiner schlimmsten Form zu Atemstillständen von über 30 Sekunden führen, bei denen der Rachen vollständig zusammenfällt. Vermehrte langfristige Atemaussetzer in Verbindung mit starkem Schnarchen sind charakteristisch für das Schlafapnoe-Syndrom. Lebensgefährliche Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzschwäche und eine Erhöhung des Infarkt- und Schlaganfallrisikos können seine Folgen sein.

Schätzungsweise 30 – 50% aller über Fünfzigjährigen schnarchen. Dabei sind Männer häufiger Betroffen als Frauen. In den jüngeren Lebensjahren ist Schnarchen kein so häufiges Phänomen.

Welche Faktoren begünstigen das Schnarchen?

Bei vielen Betroffenen hängt das Auftreten des Schnarchens von der Körperlage ab. Prädestiniert ist die Rückenlage, wenn der Unterkiefer nicht abgestützt wird und die Atmung durch den geöffneten Mund erfolgt. Manchmal sind auch anatomische Ursachen, wie vergrößerte Mandeln, ein kleines Kinn bzw. Übergewicht ursächlich. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion, Atemwegsinfekte, Allergien, Rauchen, genetische Veranlagung oder das Schlafapnoe-Syndrom können das Schnarchen bewirken. Ebenso fördern übermäßiger Alkoholgenuss oder Beruhigungsmittel die Erschlaffung des Gaumensegels und somit das Schnarchen.

Welche Lösungen gibt es für leichtes Schnarchen?

Meist hören die Betroffenen mit dem Schnarchen auf, wenn sie von der Rücken- in die Seitenlage gerollt werden. Ein halber Tennisball, der in die Rückenpartie des Schlafanzuges genäht wird, automatisiert diesen Prozess. Schnarchen, das durch eine Schwellung der Schleimhäute zustande kommt, kann durch eine Befeuchtung der Raumluft oder durch ein leichtes Höherstellen des Kopfendes vermieden werden. Bei Allergikern – insbesondere Hausstaubmilbenallergikern – sollte das Kopfkissen und die Bettdecke mit antiallergischem Füllmaterial bestückt sein. Die Bettwäsche sollte mindestens einmal wöchentlich gewechselt werden, alle acht Wochen sollte das Bettzeug komplett bei 60°C gewaschen werden. Eventuell muss eine Desensibilisierung durchgeführt werden. Ist das Schnarchen auf Übergewicht zurückzuführen, können körperliche Betätigung und gesunde Ernährung helfen, indem ein Gewichtsverlust und eine Verbesserung des Muskeltonus erreicht werden. In den letzten Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen sollte der Konsum von Alkohol vermieden werden. Auf die Einnahme von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sollte möglichst verzichtet werden. Auch bestimmte Antihistaminika sollten bereits einige Stunden von dem Schlafen eingenommen werden.

Welche weiteren Behandlungsmethoden stehen zur Verfügung?

Es gibt auch spezielle Schienen für den Kiefer, mit denen der Unterkiefer in einer festen Position gehalten wird, so dass er nicht zurückfallen kann und nicht die Atemwege blockiert. Daneben gibt es viele chirurgische Eingriffe. Ihr Ziel ist es entweder die Blockierungen (beispielsweise schiefe Nasenscheidewände oder große Rachenmandeln) im Nasen-Rachen-Raum zu beseitigen oder mit speziellen Operationstechniken das Schnarchen einzudämmen. Zu diesen Techniken gehören die laserunterstützte Uvula (Zäpfchen) Plastik, HyoidSuspension, Weichgaumenimplantate oder der UvulaFlap. Die Eingriffe sind irreversibel und nicht immer ohne unerwünschte Nebenwirkungen.