Das Wirbelsäulensyndrom – kurz WS-Syndrom – ist keine genaue Diagnose. Im Grunde genommen sind damit Schmerzen gemeint, die von Strukturen der Wirbelsäule ausgehen. Über die genaue Ursache der Schmerzen sagt diese Diagnose nichts aus.
Je nach Lokalisation der Schmerzen spricht man auch von einem Hals-, Brust- und Lendenwirbelsyndrom (abgekürzt bsp. HWS-Syndrom). Häufig sind verschiedene degenerative (=abnutzungsbedingt) Wirbelsäulenerkrankungen für die Schmerzen verantwortlich. Dabei können die verschiedenen Teile der Wirbelsäule gemeinsam oder isoliert von den Abnutzungserscheinungen betroffen sein.
Die Beschwerden gehen bsp. von den Bandscheiben (Bandscheibenvorfall, Bandscheibenvorwölbung usw.) oder den kleinen Wirbelgelenken, welche die einzelnen Wirbel verbinden, aus (Facettensyndrom – Spondylarthrose). Beide Erkrankungen oder Rückenschmerzen im Allgemeinen stellen mit den häufigsten Grund für krankheitsbedingte Arbeitsausfälle dar.
Zur Diagnose der einzelnen Wirbelsäulenerkrankungen werden häufig – neben den geschilderten Symptomen und der Anamnese – körperliche und neurologische Untersuchungen (Reflexe, Motorik, Sensibilität) herangezogen. Auch bildgebende Verfahren (Röntgen, CT, MRT) kommen zum Einsatz.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Schmerzen. Wiederkehrende Bestandteile sind eine effektive Schmerztherapie, die Physiotherapie (Wärme, Massage), kräftigende Übungen für die Bauch- und Rückenmuskulatur und alternative Therapiemaßnahmen (Akupunktur, Rolfing, Osteopathie). Operative Maßnamen werden oft als letzte Therapieoption angesehen.
Zu den genauen Ursachen, den diagnostischen Möglichkeiten, der allgemeinen, medikamentösen und operativen Therapie einzelner Wirbelsäulensyndrome lesen Sie bitte im Gesundheitsportal Schmerzen. Dort wird eingehend auf die Themen Rückenschmerzen, HWS-Syndrom, Bandscheibenvorfall, Facettensyndrom – Spondylarthrose und Kreuzschmerzen eingegangen.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 5.11.2007