Thrombose – Ursache Therapie Diagnose

         

Thrombose (engl. thrombosis) Die Thrombose ist eine Gefäßerkrankung, bei der es zu einem vollständigen oder teilweisen Verschluss von Gefäßen durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) kommt.

Am häufigsten kommen Thrombosen in den Venen vor (Phlebothrombose). Bevorzugt finden sich dabei die Gefäßverschlüsse in den Venen der unteren Körperhälfte (tiefe Beinvenen, Beckenvenen). Thrombosen können sich allerdings auch in den Herzhöhlen oder den oberen Extremitäten entwickeln. Das arterielle Gefäßsystem ist eher selten betroffen.

Frauen sind von dieser Gefäßerkrankung häufiger betroffen als Männer. Schätzungsweise 3 von 1000 Frauen erkranken jährlich neu. Die Wahrscheinlichkeit, ein weiteres Mal eine Thrombose zu entwickeln, ist dann um ein vielfaches größer.

Was sind die Ursachen der Thrombose?

Drei wesentliche Faktoren (Virchow-Trias) tragen zur Entstehung einer Thrombose bei:

  • Gefäßwandschaden, der beispielsweise durch eine Entzündung, Arteriosklerose oder ein Trauma hervorgerufen wurde;
  • herabgesetzte Blutströmungsgeschwindigkeit: Die Ursache hierfür können zum Beispiel Varizen (Krampfadern), Operationen oder eine Herzinsuffizienz sein.
  • veränderte Blutzusammensetzung: Es besteht eine erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes.

Welche Risikofaktoren begünstigen die Thromboseentstehung?

Als Risikofaktoren für die Thrombose werden beispielsweise angesehen:

  • Bewegungsmangel, zum Beispiel langes Sitzen auf Fernflügen, im Auto oder Zug;
  • länger anhaltende Bettlägerigkeit;
  • erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes nach Geburten oder Operationen;
  • Herzinsuffizienz;
  • Übergewicht;
  • Infektionskrankheiten und Verletzungen;
  • bestimmte Blutkrankheiten (Antithrombin-III-Mangel);
  • Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und ihre Risikofaktoren Rauchen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck und Übergewicht;
  • Gefäßentzündungen;
  • östrogenhaltige Verhütungsmittel („Pille“);
  • Querschnittlähmung;
  • Gipsverbände.

Welche Symptome treten bei einer Thrombose auf?

Bei einer Thrombose im Bein schwellen die Wade oder der Schenkel an und schmerzen. Die Haut ist bläulich oder rötlich verfärbt. Oberflächliche Venen (Warnvenen) zeichnen sich deutlich ab. Die Schmerzen im Bein verstärken sich beim Husten. Verschiedene Schmerzpunkte sind genau charakterisiert (Payr-, Hormans- und Mayer-Zeichen). Thrombosen in den Armen sind meist sehr schmerzhaft. Der Arm ist angeschwollen und er weist eine verstärkte Venenzeichnung auf.

Wie sieht die Diagnose und Therapie bei einer Thrombose aus?

Besteht der Verdacht auf eine Thrombose so werden unverzüglich bildgebende Verfahren, wie eine Phlebographie (Kontrastmitteluntersuchung) oder Dopplersonographie (spezielle Ultraschalluntersuchung) zur Bestätigung der Diagnose eingesetzt. Der Behandlungserfolg hängt wesentlich vom Alter der Thrombose ab. Die Therapie ist in den ersten 10 Tagen der Erkrankung am effektivsten.

Ziel der Behandlung ist eine Wiederherstellung des Blutflusses. Dazu werden die Gefäßverschlüsse medikamentös aufgelöst. Ebenfalls stehen chirurgische Methoden zur Verfügung. Dies ist beispielsweise die Überbrückung des verschlossenen Gefäßes durch eine Gefäßplastik (Bypass).

Um Komplikationen, wie eine Lungenembolie oder einen Schlaganfall, zu vermeiden und ein weiteres Wachstum des Thrombus einzudämmen, werden prophylaktisch Gerinnungshemmer, wie Heparin oder Acetylsalicylsäure, gegeben. Dies erfolgt für mindestens sechs Monate. Zusätzlich müssen Kompressionsstrümpfe getragen werden. Um den Verlauf der Erkrankung beurteilen zu können, müssen regelmäßige Kontrollen stattfinden.

Was sind mögliche Folgen und Komplikationen?

Löst sich ein Thrombus aus einer Unterschenkelvene, so gelangt er mit dem Blutstrom in das Herz und von dort in die Lunge. Die Arterien verengen sich, je weiter sie vom Herzen entfernt sind. Der Thrombus kann schließlich in einer Arterie stecken bleiben und das Gefäß verstopfen. Das damit versorgte Lungengewebe ist somit plötzlich von der Blutzufuhr abgeschnitten. Eine Lungenembolie ist entstanden. Gelangt ein Thrombus ins Gehirn, so kann er einen Schlaganfall auslösen.

Wie kann der Erkrankung vorgebeugt werden?

Eine wichtige Prophylaxemaßnahme ist Bewegung, um den venösen Rückfluss zu aktivieren. Ist die Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt, wie beispielsweise auf langen Reisen, so können vorbeugend Kompressionsstümpfe getragen werden. Sie unterstützen die Beinvenen durch erhöhten Gewebedruck von außen. Frauen sollten ab dem 35. Lebensjahr – vor allem wenn sie rauchen – auf andere Verhütungsmittel als die „Pille“ zurückgreifen. Um das Blut „dünnflüssig zu halten“ ist – vor allem im Sommer – auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Bei akuter Thrombosegefahr, zum Beispiel nach Operationen oder für die Dauer eines Gipsverbandes, wird Heparin gespritzt. Die Selbstinjektion kann gelernt werden.