Bandscheibenprothese

Bandscheibenprothese Informationen

Immer häufiger werden auch künstliche Bandscheiben eingesetzt. Sie sind geeignet für Patienten bis zum 65. Lebensjahr und für Patienten, die unter erneuten oder andauernden Rückenschmerzen nach einer offenen Bandscheibenoperation leiden. Der Hauptvorteil gegenüber der Versteifung einzelner Wirbelsäulenabschnitte liegt darin, dass die Beweglichkeit der Wirbelsäule erhalten bleibt.

 

Die natürliche Höhe der Wirbelsäule wird wieder hergestellt. Ebenso wird der Degeneration der benachbarten Strukturen (bsp. kleine Wirbelgelenke) vorgebeugt. Die Rehabilitation erfolgt schnell. Muss diese Prothese jedoch entfernt werden, so gilt der Eingriff als hochgefährlich, da hierbei lebenswichtige Gefäße verletzt werden können.

 

Die Implantation der Wirbelsäulenprothese erfolgt über den Bauchraum. Die gesamte degenerierte Bandscheibe wird dabei entfernt und durch die in alle Richtungen bewegliche Prothese (zwei Metallplatten mit beweglichem Gleitkern aus Niederdruckpolyethylen) ersetzt. Durch den Druck zwischen den Wirbeln erfolgt schon eine gewisse Fixierung der Prothese. Zudem tragen Verankerungszähne sowie eine spezielle bioaktive Beschichtung dazu bei, den Bandscheibenersatz an Ort und Stelle zu halten.

 

Nach circa 2 bis 4 Tagen können Patienten nach eingehenden Abschlussuntersuchungen wieder nach Hause entlassen werden. Circa sechs Wochen muss ein stützendes weiches Spezialkorsett getragen werden. Nach diesem Zeitraum sind meist alle üblichen Wirbelsäulenbelastungen, wie schnelles Laufen, Springen und Fallen möglich.

 

Wirbelsäulenprothesen im Lendenwirbelsäulenbereich gibt es bereits seit 20 Jahren, im Halswirbelsäulenbereich seit 5 Jahren. Ausführliche Langzeitstudien fehlen aber bisher.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 28.06.2007

Die Bandscheibenprothese
Bandscheibenprothese bei Erkrankungen der Halswirbelsäule