Welche Symptome können bei einer Zytomegalie auftreten?

Die Symptomatik richtet sich wie eingangs erwähnt nach dem Lebensalter und dem Immunstatus des Betroffenen und gestaltet sich sehr unterschiedlich.

Eine Infektion mit dem Zytomegalie-Virus des Ungeborenen kann zu einer Fehl- oder Totgeburt oder zum Tod des Neugeborenen führen. Ursache sind Blutungen, Blutarmut oder erhebliche Schädigungen von Leber oder Gehirn. Ungefähr 0,1-0,5% aller Neugeborenen werden bereits im Mutterleib (=pränatal) infiziert. Bei 10% der so infizierten Kinder kommt es direkt nach der Geburt oder Jahre später zum so genannten Zytomegalie-Virus-Syndrom (CCS). Symptome dieser sehr schweren Erkrankung sind Innenohrschwerhörigkeit, Sprachstörungen und frühkindliche Hirnschädigungen mit geistig verzögerter Entwicklung. Charakteristisch sind zudem Schädigungen an den Muskeln, eine typische Lungenentzündung, Leberentzündung mit Gelbsucht sowie eine Vergrößerung der Leber und der Milz. Des Weiteren ist eine Entzündung der Aderhaut und der Netzhaut des Auges zu beobachten, die unbehandelt zur Erblindung führen kann ((Chorio-)Retinitis).

Bei circa 10% aller Neugeborenen kommt es zu einer Infektion nach der Geburt (Speichel, Muttermilch). Von diesen entwickeln wiederum 10% das Krankheitsbild einer postnatalen Zytomegalie. Charakteristisch dafür sind eine interstitielle (= es befinden sich Ablagerungen zwischen den Geweben) Lungenentzündung ohne Schleimbildung mit trockenem Husten. Des Weiteren kommt es zu Blutbildveränderungen, Fieber, einer Hepatitis und evtl. einer Entzündung der der Netzhaut (Retinitis).

Trifft die Infektion abwehrgeschwächte Personen wie bsp. HIV-infizierte, Menschen nach Organtransplantation oder Patienten mit bösartigen Tumoren, so kann sich das Krankheitsbild auch bei ihnen sehr schwer gestalten und sogar tödlich enden. Mögliche Symptome sind:

  • eine Entzündung der Netzhaut (Retinitis) mit der Gefahr der Erblindung,
  • eine Gehirnentzündung (Enzephalitis),
  • Geschwüre im Darm oder in der Speiseröhre,
  • lang anhaltendes Fieber, sowie Muskel- und Gelenkschmerzen,
  • Lungen- und Leberentzündungen,
  • zunehmende Infektanfälligkeit,
  • Abstoßung transplantierter Organe.

med. Redaktion Dipl. Biologin Christine Polster
Aktualisierung 3.9.2007