Vitamin D

Bei Vitamin D handelt es sich um eine Gruppe von fettlöslichen Vitaminen. Die wichtigsten sind das Vitamin D2 (Ergocalciferol) und D3 (Cholecalciferol). Sie werden unter Lichteinwirkung aus sogenannten Provitaminen in der Haut hergestellt. Je nach Jahreszeit ist daher die Versorgung mit Vitamin D unterschiedlich. Bei Mangel an UV-Licht (Winter) kann es zu einem Defizit an Vitamin D kommen.

Im Blut wird Vitamin D an Proteine gebunden und zur Leber transportiert. Dort erfolgt die biochemische Umwandlung in Calcidiol (25-Hydroxy-Vitamin D). In der Niere wird das Calcidiol in das biologisch aktive Calcitriol (1,25-Dihydroxy-Vitamin D) umgebaut. Dieser Umwandlungsprozess wird regulativ beeinflusst.

Das Parathormon (Hormon der Nebenschilddrüse) sowie niedrige Kalzium- oder Phosphatspiegel aktivieren die Umwandlung, zu hohe Calcitriol-Konzentrationen wirken hemmend.

Vitamin D spielt also bei der Regulation des Kalzium- und Phosphathaushaltes eine wichtige Rolle. Zudem beeinflusst es die Zellteilungen, die Insulinsekretion und das Immunsystem.

Eine Zufuhr des Vitamin D ist auch über die Nahrung möglich. Es findet sich vor allem in tierischen Nahrungsmitteln, wie Fleisch, Lebertran, Fisch, Eigelb, Milch und Milchprodukten sowie in Avokados. Der Tagesbedarf für einen Erwachsenen beträgt 5 Mikrogramm.

Wann wird das Vitamin D bestimmt?

Die Laborwerte werden in folgenden Fällen ermittelt:

  • bei Verdacht auf Vitamin-D-Mangel, beispielsweise bedingt durch Sonnenlichtmangel (ältere Menschen), eine verminderte Aufnahme über den Darm oder einen erhöhten Verlust beim nephrotischen Syndrom oder der Dialyse;
  • zur Abklärung eines erhöhten oder erniedrigten Kalziumspiegels im Blut;
  • zur Kontrolle einer Behandlung mit Vitamin D;
  • bei einem erhöhten Stoffwechsel von Vitamin D durch die Einnahme von Barbituraten oder Antiepileptika.

Was sind die Referenz-/Normalwerte von Vitamin D?

Im Labor wird das 25-Hydroxy-Vitamin D (Calcidiol) und das 1,25-Dihydroxycholecalciferol (Calcitriol) aus dem Blut bestimmt.

Dabei sind folgende Werte wünschenswert:

Calcidiol (unter 50jährige): 20 – 70 μg/l (50 – 175 nmol/l); Calcidiol (über 50jährige): 25 – 70 µg/l (63 – 175 nmol/l):

Calcitriol (Erwachsene unter 50 Jahren): 30 – 80 ng/l (75 – 200 pmol/l);

Cacitriol (Erwachsene über 50 Jahre): 25 – 60 ng/l (63 – 125 pmol/l);

Calcitriol (Kinder): 40 – 100 ng/l (100 – 250 pmol/l).

Was können erhöhte Vitamin – D – Werte bedeuten?

Erhöhte Werte treten auf bei:

  • überdosierten Vitamin-D-Einnahmen;
  • Lymphomen;
  • Sarkoidose;
  • Fehlen oder Defekten von Bindungsstellen für Vitamin D.

Was können erniedrigte Vitamin – D – Werte bedeuten?

Ein starker Vitamin-D-Mangel führt vor allem am Knochenskelett und am Nervensystem zu Symptomen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kommt es zu Skelettverformungen (Rachitis), ebenso bei Erwachsenen (Trichterbrust). Zudem kann eine Neigung zu Knochenbrüchen auftreten.

Diagnosen/Umstände, bei denen verminderte Vitamin-D-Werte auftreten, sind:

  • Fettverwertungsstörungen;
  • Lichtmangel (Winter);
  • gestörte Aufnahme der Vitamine über den Darm;
  • Säuglinge, die über sechs Monate ausschließlich gestillt werden oder streng vegetarisch ernährte Kinder;
  • Knochenstoffwechselstörungen;
  • Nephrotischem Syndrom;
  • Nierenerkrankungen.

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 02.01.2009