Konservative Therapie Bandscheibenvorfall

Konservative Therapie Informationen

Zunächst wird die Wirbelsäule in den betroffenen Bereichen entlastet (Stufenbett, Halsmanschette). Zudem erhält der Patient milde Schmerzmittel (NSAR, wie Ibuprofen, Diclofenac). Eventuell wird auch Kortison eingesetzt, das eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung hat. Daneben können auch Muskelrelaxanzien zur Anwendung kommen, da sie den Kreislauf „Schmerzen – Muskelverspannung – noch mehr Schmerzen“ durchbrechen.

 

Bei fortgeschrittenen Wurzelreizsyndromen können Antidepressiva oder Antikonvulsiva helfen, die Schmerzgrenze anzuheben. Wichtig ist es aber in jedem Fall, keine unkontrollierte Eigentherapie durchzuführen, sondern die Schmerzmedikamention aufgrund der Nebenwirkungen der Medikamente in die Hände eines erfahrenen Arztes zu legen.

 

Ein weiterer Eckpfeiler in der Behandlung des Bandscheibenvorfalls besteht in physiotherapeutischen Maßnahmen, Krankengymnastik und Rückenschulung. Durch die Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur wird eine geringere Belastung der Wirbelsäule erzielt, die sich auch auf die Bandscheiben auswirkt. In speziellen Fällen werden an die geschädigten Bandscheiben im Rahmen einer Periduralanästhesie schmerzstillende, entzündungshemmende und das Gewebe auflösende Medikamente eingebracht. Bisweilen kommt es dadurch zur Schrumpfung des prolabierten Bandscheibengewebes.

 

Allgemein kann gesagt werden, dass das vorgefallene Bandscheibengewebe oft von selbst mit der Zeit eintrocknet und zu schrumpfen beginnt. Meist bessern sich damit auch die Beschwerden. Jedoch gibt es dafür keine Garantien. Sind die unbedingten Operationsindikationen nicht erfüllt und die Schmerzen erträglich, so ist eine konservative Therapie über einen Zeitraum von drei Monaten durchaus sinnvoll.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 28.06.2007

Informationen über die Periduralanästhesie
Der Kieser-Training