Operative Therapie Trigeminusneuralgie

Greifen die konservativen Methoden nicht in ausreichendem Maße, so kommen chirurgische Therapiemaßnahmen zum Einsatz. Heutzutage wird jedoch der erkrankte Nerv nicht mehr einfach durchtrennt. Diese Praktik führte in der Vergangenheit zu halbseitigen Gesichtslähmungen oder stärkere, nicht mehr beherrschbare Schmerzen waren die Folge.

Folgende operativen Eingriffe werden durchgeführt:

  • Mikrovaskuläre Dekompression: Dabei wird die Wurzel des Trigeminusnerv hinter dem Ohr freigelegt. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und eine kleine Eröffnung des Schädels ist dazu nötig. Um die Wurzel des Trigeminusnerven wird ein kleines Kunststoffpolster gelegt. Der Nerv wird somit gegen eventuell beengende Blutgefäße isoliert, die ihn reizen könnten. Über 90 Prozent der Patienten sind nach der Operation beschwerdefrei. Diese Methode wird vorwiegend bei jüngeren Patienten durchgeführt. Ein einseitiger Hörverlust, Blutungen oder eine Schwellung des Kleinhirns sind mögliche Operationsrisiken.
  • Zerstörung oder Betäubung des Trigeminusnervs: Vor allem bei älteren Patienten, bei denen eine Vollnarkose problematisch ist, kommen diese Techniken zum Einsatz. Unter örtlicher Betäubung wird eine Sonde unter der Haut bis zu den schmerzleitenden Nervenfasern vorgeschoben. Dann erfolgt eine Injektion mit Alkohol (Glycerol), um die Nervenfasern zu zerstören. Auch mit Hilfe von Hitze (Thermokoagulation) können die Fasern ausgeschaltet werden. Die Erfolgsraten liegen bei über 90%. Als Nebenwirkung tritt bei circa 1% der behandelten Patienten ein Dauerschmerz auf (Anästhesia dolorosa). Es ist auch möglich, die äußeren Äste des Nervs mit einem Lokalanästhetikum zu blockieren. Führt diese Methode zu einer Schmerzreduktion können erneute Injektionen mit Alkohol durchgeführt werden. Meist können mit diesen Methoden schmerzfreie Phasen von einigen Wochen bis Monaten herbeigeführt werden. Dann jedoch treten die Schmerzen wieder auf. Erneute Eingriffe sind wieder nötig.
  • Radiochirurgischer Eingriff: Mit Hilfe von Gamma-Strahlen wird der Trigeminusnerv nahe am Hirnstamm bestrahlt. Dies erfolgt einmalig. Einen Tag nach dem Eingriff kann bereits Schmerzfreiheit bestehen, es können jedoch bis zum wirksamen Erfolg auch vier Monate vergehen.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 08.05.2007

Operative Therapie der Trigeminusneuralgie
Behandlung der Trigeminusneuralgie