Pankreatitis: Ursachen Symptome und Therapie

Was ist Pankreatitis?

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist eine große Drüse hinter dem Magen und ist nahe des Zwölffingerdarmes. Die Bauchspeicheldrüse ist eine Verdauungsdrüse, die Verdauungsenzyme in den Dünndarm absondert. Diese Enzyme sind wichtig um Fette, Eiweiße und Kohlehydrate zu verdauen. Weiterhin werden von der Bauchspeicheldrüse Hormone wie Insulin und Glucagon in den Blutkreislauf abgegeben. Diese Hormone spielen eine wichtige Rolle für den Zuckerhaushalt.

Die akute Entzündung tritt plötzlich auf und kann mit vielen Komplikationen eine schwerwiegende, lebensbedrohliche Krankheit sein. Bei chronischen Alkoholgenuss kann es zu einer chronischen Form der Pankreatitis kommen. Dabei sind stärkste Schmerzen keine Seltenheit.

Was sind die Ursachen für Pankreatitis?

Die meisten Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) werden durch Alkoholmissbrauch oder durch Gallensteine verursacht. Weitere Ursachen können Medikamente, Trauma oder Operationen sein. In seltenen Fällen kann eine Pankreatitis auch aus Infektionen wie z.B. Mumps entstehen. In etwa 15% der Fälle ist eine Ursache unbekannt.

Was sind die Symptome akuter Pankreatitis?

Eine akute Pankreatitis beginnt normalerweise mit Schmerz im Bauch im Bereich des linken Oberbauches, der für einige Tage andauern kann. Der Schmerz ist oft schwerwiegend. Es kann ein dauernd anhaltender konstanter Schmerz, oder ein plötzlicher stechender scharfer Schmerz sein der in Intervallen auftritt. Oft ist es ein sanfter leicht drückender Schmerz der sich durch Nahrungsaufnahme langsam verschlimmert. Übelkeit, Erbrechen, Fieber, harter Bauch und gürtelförmige Schmerzausstrahlung in den Rücken sind typische Symptome einer Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Etwa 20 Prozent der Fällen verlaufen schwerwiegend. Der Patient kann dehydriert (Wasserverlust) werden und hat oft einen niedrigen Blutdruck. Manchmal kommt es zu Problemen mit Herz, Lungen oder Nieren des Patienten.

Wie wird die akute Pankreatitis (Bauchspeichelentzündung) diagnostiziert?

Während der akuten Phase sind im Blut hohe Werte von Amylase bzw. Lipase (ein Verdauungsenzym der Bauchspeicheldrüse) vorhanden. Es können auch Veränderungen in Blut bei Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium und Bikarbonat auftreten. Patienten können sehr hohe Werte von Zucker und Lipiden (Fette) in ihrem Blut haben. Diese Änderungen helfen dem Doktor, Pankreatitis zu diagnostizieren. Nachdem sich die Bauchspeicheldrüse erholt, normalisieren sich in der Regel die Blutwerte wieder.

Weiterhin kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz. Ultraschall und CT können Organnekrosen (defektes Gewebe) nachweisen. Auch Gallensteine können damit festgestellt werden, die auch als Krankheitsursache bekannt sind. Die so genannte ERCP ist ein Untersuchungsverfahren bei dem durch Einführen eines Endoskops nach Tumoren gesucht wird. Es können auch Gallensteine entdeckt werden, die sich in der so genannten Papille (Ausflussgang der Galle in den Darm) befinden.

Welche Therapie der Bauchspeicheldrüsenentzündung gibt es?

Die Behandlung sollte in einem Krankenhaus stattfinden. Zuerst ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mittels einer Infusion wichtig. Der Patient sollte bis zur Schmerzfreiheit keine Nahrung zu sich nehmen. Die Wiederaufnahme oraler Nahrung ist abhängig vom klinischen Bild und nicht von der Höhe der Pankreasenzyme. Zusätzlich wird eine ausreichende Schmerztherapie durchgeführt. Die Schmerzmittel sollten auch per Injektion und nicht oral verabreicht werden. Hierbei werden Procainhydrochlorid über Perfusor zugeführt. Weiterhin kommen Opioide zum Einsatz. Bei Patienten mit schwerer Verlaufsform wird oft eine parenterale (künstliche) Ernährung durchgeführt. Bei Nekrosen und schwersten Verlaufsformen werden auch prophylaktisch Antibiotika gegeben.

Bei Nekrosen (Gewebsdefekten), wird auch die operative Therapie angewendet. Oft entstehen nach einer Pankreatitis Pseudozysten. Leider heilen diese nur bis zu 50% spontan ab. Die verbliebenen Zysten können symptomatisch sein und müssen dann drainiert (Punktion der Zyste zum Flüssigkeitsablauf) werden.