Es ist manchmal ein erheblicher Aufwand nötig, um den richtigen Pflegedienst zu finden. Doch diese Anstrengung lohnt sich in der Regel, denn der Pflegebedürftige ist oft täglich auf das Pflegepersonal angewiesen. Auch als Angehöriger wünscht man sich aufgeschlossene und kompetente Unterstützung und Ansprechpartner. Zudem darf der finanzielle Aspekt nicht zu kurz kommen: Die Pflege sollte zu fairen Preisen bei qualitativ hochwertiger Pflege erhältlich sein.
Sinnvoll ist es, ein Beratungsgespräch zu Hause zu führen. Vorab ist eine gute Vorbereitung auf dieses Gespräch zu empfehlen. Folgender Fragenkatalog kann bei der Vor- bzw. Nachbereitung des Gesprächs nützlich sein. Natürlich muss man dabei beachten, dass ein Pflegedienst allein wahrscheinlich nicht alle Kriterien erfüllt. Prioritäten muss man selbst setzen. Checklisten in Bezug auf den Service, die Pflegequalität und den Pflegevertrag finden sich in den nachfolgenden Kapiteln.
Fragenkatalog zur Vor- und Nachbereitung des Pflegedienstgespräches:
- Verfügt der Pflegedienst über einen Versorgungs- und Vergütungsvertrag für alle Pflegestufen mit der Pflegekasse?
Dies ist die Voraussetzung dafür, dass der Dienst mit der Pflegekasse abrechnen kann. Ist dies nicht der Fall, muss man mit einer höheren Eigenbeteiligung rechnen, da die Pflegekasse dann nur einen Teil des sonst üblichen Zuschusses anerkennt. Die Vereinbarungen mit der Pflegekasse lassen auch auf eine gewisse Qualität des Pflegedienstes schließen, da diese dann regelmäßig seine Qualität prüft. - Waren die Informationen, die angefordert wurden, aussagekräftig und vollständig?
- Fand das Beratungsgespräch bei Ihnen zu Hause statt?
- Werden Leistungen, Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten ausführlich und verständlich erklärt?
- Geht man verständlich und ausführlich auf Ihre Fragen ein?
- Wie empfinden Sie die Beratungsatmosphäre? Ist sie angenehm?
- Gehen die Pflegedienstmitarbeiter auch auf die Krankengeschichte und die Persönlichkeit des Pflegebedürftigen ein?
Können Sie auch zusätzliche Beratungen erhalten, bsp. über eine Wohnungsraumanpassung oder über Pflegehilfsmittel?
Als günstig erweist es sich, wenn der Pflegedienst mit anderen Einrichtungen und Institutionen im Gesundheitsbereich zusammenarbeitet. Dies kann der soziale Dienst einer Klinik, eine teilstationäre Einrichtung (Tagespflege), der behandelnde Hausarzt oder der Sozialdienst sein, der über die Finanzierung von Leistungen beraten kann. Die Palette der verfügbaren Hilfen für den Pflegebedürftigen und seine Angehörigen ist umso größer, je mehr der jeweilige Pflegedienst vernetzt ist.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 09.05.2011