Diagnose des Reiter Syndroms

Richtungweisend sind die Gelenkentzündungen, die nach einer Infektion der Harnwege, der Geschlechtsorgane oder des Magen-Darm-Trakts auftreten. Der Urin wird auf Bakterien und Entzündungszeichen hin untersucht. Mit einem Abstrich aus der Harnröhre können vor allem häufig Chlamydien festgestellt werden, welche die reaktive Arthritis auslösen.

Das Heimtückische ist, dass Chlamydien-Infektionen manchmal auch stumm, das heißt, ohne nennenswerte Beschwerden verlaufen können. Diese Erreger stoßen jedoch den immunologischen Prozess der Arthritisentstehung an. Anhand von Laboruntersuchungen kann das Gewebsmerkmal HLA-B27 nachgewiesen werden, das bei circa 80% der Patienten anzutreffen ist.

Außerdem wird nach Krankheitskeimen gesucht, die ursächlich für die Infektion waren. Die Blutuntersuchungen zeigen klassischerweise positive Entzündungszeichen (erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, erhöhtes C-reaktives-Protein usw.) und negative Rheumafaktoren. Zudem kann ermittelt werden, ob die Nieren oder die Leber durch den entzündlichen Prozess in Mitleidenschaft gezogen wurden. Untersuchungen des Herzens (EKG, Echokardiogramm) sowie Augenuntersuchungen schließen sich an.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 11.07.2007

EKG und weitere Untersuchungsmethoden in der Kardiologie
Chlamydien-induzierte Arthritis