Welche Symptome treten beim Karpaltunnelsyndrom auf?

Welche Symptome treten beim Karpaltunnelsyndrom auf? Themen

Die Vielzahl der Beschwerden ist charakteristisch für die Erkrankung. Ein Symptom für sich kann auch die Folge anderer Erkrankungen sein.

Gefühlsstörungen sind meist das erste Krankheitszeichen des Syndroms. Dabei muss man verschiedene Formen unterscheiden. So genannte Dysästhesien sind Gefühlsmissempfindungen, die sich beispielsweise als Ameisenlaufen, Kribbeln oder elektrisches Empfinden äußern. Diese Empfindungen treten meist nachts auf und lassen den Patienten sogar aus dem Schlaf erwachen. Betroffen von diesen Dysästhesien sind die Finger und die betroffene Hand. Bisweilen strahlen die Beschwerden in den Unterarm, den Ellenbogen, die Schulter bis in den Nacken aus. Manchmal haben die Betroffenen auch nur das Gefühl, ihre Hand ist eingeschlafen. Weiterhin charakteristisch ist eine so genannte Hypästhesie, das heißt, ein vermindertes Hautgefühl. Betroffen sind der Daumen, Zeige- und Mittelfinger sowie die dem Daumen zugewandte Innenfläche des Ringfingers. Durch das verminderte Hautgefühl in den Fingerkuppen des Zeige- und Mittelfingers verlieren die Betroffenen ihr Feingefühl. Kleine Stecknadeln zu greifen oder Knöpfe zu schließen bereiten Probleme. Typisch ist auch, dass den Patienten ohne ersichtlichen Grund eine Tasse aus der Hand fällt.

Zusätzlich zu den Gefühlsstörungen klagen viele Patienten über dumpfe Schmerzen im Bereich des Handgelenks und des Daumenballens, die auch in den Unter- und Oberarm sowie die Schulter ausstrahlen.

In einer Spätphase der Erkrankung ist dann eine Kraftminderung oder Lähmung der Handmuskeln, die vom Nervus medianus versorgt werden, zu beobachten. Die Patienten sind dann nicht mehr in der Lage, den Daumen zu positionieren, das heißt, dass der Daumen nicht mehr zur Spitze des kleinen Fingers bewegt werden kann.

Meist eine kurze Zeitspanne nach Einsetzen der Muskelschwäche kommt es auch zum Muskelschwund (Atrophie) am Daumenballen. Dies ist ein Hinweis darauf, das der Handnerv bereits höhergradig geschädigt ist.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 3.9.2007