Lichttherapie

Licht wirkt auf den menschlichen Körper auf vielfältigste Weise. Es beeinflusst den Tag-Nacht-Rhythmus, die Hormonproduktion, Vitamin-D-Bildung sowie den Zustand der Haut. Ein länger dauernder Mangel an Licht führt schnell zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und depressiven Verstimmungen.

Für therapeutische Zwecke verwendet man Sonnenlicht oder künstliches Licht. Die Behandlung mit Sonnenlicht wird als Heliotherapie bezeichnet, bei der Phototherapie setzt man künstliches Licht verschiedener Wellenlänge (UV-, Infrarot- und Weißlicht) ein.

Wirkungsweise der Lichttherapie

Sonnenlicht

Gezielt eingesetztes Sonnenlicht hat Auswirkungen auf die Hormonproduktion, besonders auf die Botenstoffe Melatonin und Serotonin, die auch an der Regulation des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt sind. Serotonin beeinflusst zudem den Gemütszustand und Geschlechtstrieb des Menschen.

Sonnenlicht stimuliert aber auch unser Immunsystem und kurbelt den Stoffwechsel an.

Zudem ist es unerlässlich für die Bildung des Vitamin D, welches den Kalziumstoffwechsel beeinflusst und damit für gesunde, stabile Knochen verantwortlich ist.

Künstliches Licht

Infrarotlicht hat eine Wärmewirkung, die durchblutungsfördernd und schmerzstillend wirkt.

UV-Licht kann in verschiedene Spektren unterteilt werden: UV-A-, UV-B- und UV-C-Licht. Diese Anteile des UV-Lichts dringen unterschiedlich tief in die Haut ein und haben daher ein unterschiedliches Wirkungsspektrum.

Weißlicht entspricht ungefähr der Zusammensetzung des Sonnenlichts; die hautschädigenden UV-Strahlen sind aber nicht enthalten. Die Behandlung erfolgt mit einer Speziallampe, der „Lichtdusche“.

Anwendungsgebiete der Lichttherapie

Sonnenlicht und Weißlicht werden bei folgenden Beschwerden eingesetzt: Depressionen, Schlafstörungen, Vitamin-D-Mangel, Osteoporose und erhöhter Infektanfälligkeit.

UV-Licht dient vor allem der gezielten Therapie von Hautkrankheiten, wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder Akne.

Die Wärmewirkung des Infrarotlichts verschafft Linderung bei Muskelverspannungen, rheumatischen Beschwerden, Nasennebenhöhlenentzündungen oder Nervenschmerzen.

Die Lichtdusche (Weißlicht) hat eine stimmungsaufhellende Wirkung und wird gegen die Winterdepression eingesetzt.

Durchführung

Die Heliotherapie wird meist zur allgemeinen Stärkung bei einem Kuraufenthalt empfohlen.

Bei einem Sonnenbad von etwa 10 Minuten (zweimal täglich) wird entweder der ganze Körper oder nur bestimmte Körperteile dem Sonnenlicht ausgesetzt. Die Dosis der Sonnenbestrahlung wird fortlaufend gesteigert.

Menschen, die viele Muttermale aufweisen, sollten sich vor der Therapie von einem Hautarzt beraten lassen.

Die UV-Licht-Bestrahlung wird in der Hautarztpraxis durchgeführt. Die Anzahl der Behandlungen und die Intensität der Bestrahlung richten sich nach dem Beschwerdebild. Bestrahlt werden – je nach Erkrankung – bestimmte Hautareale.

Bestrahlungen mit Weißlicht werden im medizinischen Bereich durchgeführt; es gibt aber auch Lampen für zu Hause. Die Therapiedauer pro Tag beträgt 40 Minuten bis zwei Stunden.

Für wen ist die Lichttherapie nicht geeignet?

Menschen, die unter einer gesteigerten Lichtempfindlichkeit, Hautkrebs oder einem erhöhten Risiko für diese Erkrankung leiden, dürfen keine UV-Licht-Behandlung durchführen.

Von der Lichttherapie wird (fallweise) auch bei akuten und konsumierenden Erkrankungen abgeraten.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 19.05.2009