Migräne und „Pille“

Bei hartnäckigen Migräneattacken wird häufig die Pille als Auslöser angesehen. Empirische Untersuchungen zeigen jedoch keine eindeutige Verbindung. Auch das Neuauftreten von Migräneattacken im Zusammenhang mit der „Pille“ wird ebenfalls immer wieder diskutiert. Tatsache ist, dass das häufigste Erstauftreten der Migräne ab dem 20. Lebensjahr liegt, also genau in dem Zeitraum, in dem auch erstmalig die „Pille“ eingenommen wird. Es scheint daher ein rein statistischer Zusammenhang zu bestehen.

 

In der Migränetherapie macht es auch keinen Unterschied, ob die Patientin die Pille einnimmt oder nicht. Es sind keine Wechselwirkungen zwischen Migränemedikamenten und der „Pille“ bekannt.

 

Lediglich bei einer Migräne, die durch Therapiemaßnahmen nicht beeinflusst werden kann, ist ein Absetzen des hormonellen Verhütungsmedikaments ratsam. Eine andere Verhütungsmethode sollte dann aufgezeigt werden. Die Migräne stellt also keine Kontraindikation für den Einsatz der „Pille“ dar.

 

Jedoch sollten Migränepatientinnen, die die Pille nehmen, das Rauchen strikt vermeiden und ihren Cholesterinspiegel und ihre Blutdruckwerte im Auge behalten. Denn Migränepatientinnen haben unter Umständen ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Dies ist insbesondere der Fall, wenn den Attacken neurologische Ausfallerscheinungen (Aura!) vorausgehen, die Migräne seit mehr als 12 Jahren auftritt und die Frauen mehr als ein Dutzend Attacken pro Jahr haben.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 22.04.2007

 

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