In bestimmten Phasen der Erkrankung leiden etwa 60 – 70% der Patienten an Dauerschmerzen, die als stark bis sehr stark eingestuft werden können. Dabei muss aber betont werden, dass die Stärke der Schmerzen nicht mit dem Fortschreiten der Erkrankung korrelieren muss.
Daneben leiden viele Tumorpatienten auch noch unter unvorhersehbaren, anfallartigen so genannten Durchbruchschmerzen („break-through pain“). Als Auslöser kommen bestimmte Bewegungen oder plötzliche unvorhersehbare Beanspruchungen in Frage. Manchmal sind auch keine nachvollziehbaren Ursachen vorhanden. Die Durchbruchschmerzen dauern in der Regel aber nicht länger als 30 bis 40 Minuten. Auch diesen Schmerzspitzen kann medikamentös begegnet werden.
Eine weitere Schmerzform ist der Belastungsschmerz („incident pain“), ein vorhersehbarer Schmerz. Dieser letztgenannte Schmerz ist aus therapeutischer Sicht leichter beeinflussbar als die Durchbruchschmerzen. Es kann dabei gleich eine Notfall-Medikamention („rescue medication“) eingeplant werden. Dies bedeutet beispielsweise, dass ein bestimmter Anteil der Tagesdosis an schmerzstillenden Medikamenten circa 30 Minuten vor dem schmerzauslösenden Ereignis eingenommen werden kann. Die auslösende Begebenheit ist in der Regel dem Patienten bekannt.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 12.07.2007