Antidementiva

Wann macht es Sinn Antidementiva zu verordnen?

Damit eine Therapie mit diesen Medikamenten überhaupt sinnvoll ist, muss eine Bezugsperson ihre regelmäßige Einnahme sicherstellen. Die Antidementiva (Acetylcholinesterasehemmer und Memantine) dürfen nur im Rahmen einer exakten Diagnose verordnet werden. Bei einem bloßen Verdacht, etwa zunehmenden Schwierigkeiten sich an Namen zu erinnern, sollten diese Medikamente nicht gegeben werden. Die Diagnose „Demenz“ muss gesichert sein.

Wie lange sollten die Antidementiva eingenommen werden?

Um die Wirkung der Mittel beurteilen zu können, sind längere Einnahmezeiträume nötig. Wenn der Arzt mit den Mitteln behandelt, sollte die Therapie mindestens sechs Monate konsequent durchgeführt werden. Wird das Antidementativum langsam hoch dosiert, um die Nebenwirkungen gering zu halten, so ist die halbjährliche Therapieperiode erst nach Erreichen der unteren therapeutischen Dosis anzusetzen.
Nach Ablauf der sechs Monate sollten sich der Arzt, der Betroffene und die Angehörigen ein genaues Bild davon machen, welche Behandlungsziele erreicht und welche nicht erreicht wurden.

Bei einer Stabilisierung oder gar Verbesserung des Beschwerdebildes kann die Behandlung auch über mehrere Jahre beibehalten werden. Spricht der Patient auf die Behandlung nicht in der gewünschten Weise an, so kann der Wirkstoff gewechselt oder eine Kombinationsbehandlung begonnen werden. Die Kombination eines Glutamatrezeptorantagonisten mit einem Acetylcholinesterasehemmer kann im Einzelfall durchaus erfolgreich sein.

Häufig wird empfohlen, mit der Antidementativa-Therapie aufzuhören, wenn die Patienten das Stadium einer schweren Demenz erreicht haben.

Weitere Therapieempfehlungen (Einnahmedauer, ergänzende Therapie)

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft und geriatrische und gerontopsychiatrische Fachgesellschaften weisen auf Folgendes hin:

Die Behandlung mit Antidementativa nach einer exakten Diagnosestellung durch einen Arzt kann hilfreich sein. Zusätzlich zu den Medikamenten sollten jedoch andere Therapien hinzukommen, wie kognitives Training oder Ergotherapie. Bei Patienten, bei denen die medikamentöse Therapie nicht anschlägt oder nicht mehr wirkt, sollte sie beendet werden.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 16.03.2011