LDL-Cholesterin

Cholesterin, ein Nahrungsfett (Lipid), ist im Blut unlöslich. Damit es aber trotzdem zu den Zellen des Körpers gelangen kann, wird es an Proteine und Phospholipide gebunden. Eine dieser Transportverbindungen ist das LDL, ein sogenanntes Lipoprotein mit geringer Dichte. Im Volksmund wird es als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet, da eine zu hohe Konzentration dieses Lipoproteins die Arteriosklerose („Arterienverkalkung“) und ihre Folgekrankheiten, wie die koronare Herzkrankheit, begünstigt. LDL können mit den Zellen der arteriellen Blutgefäße reagieren und die Fettablagerungen an den Gefäßwänden fördern.

LDL – Cholesterin entsteht aus VLDL-Cholesterin, wenn dieses die Triglyceride (Nahrungsfette) an die peripheren Gewebe abgegeben hat. LDL bestehen praktisch nur aus Cholesterinestern und einem Protein, dem Apolipoprotein B-100.

Der Transport des Cholesterins in den LDL erfolgt von der Leber in die peripheren Gewebe. Fast alle Zellen können LDL über Andockstellen (LDL-Membran-Rezeptoren) aufnehmen. Sein Gegenspieler ist das „gute“ Cholesterin oder HDL-Cholesterin.

Was kann der Anlass der Untersuchung auf LDL Cholesterin sein?

Die Untersuchung dient der Früherkennung eines Arterioskleroserisikos bzw. des Risikos für eine koronare Herzkrankheit. Außerdem wird sie zur Therapiekontrolle bei einer Behandlung mit blutfettsenkenden Medikamenten eingesetzt.

Woraus werden die Werte ermittelt?

Die Werte werden aus dem Blutserum ermittelt. Vor der Blutentnahme sollte der Betreffende 12 bis 14 Stunden nichts essen.

Was sind die Referenz-/Normalwerte von LDL Cholesterin?

Für die LDL-Werte werden Zielwerte definiert, die abhängig von den Risiken des Einzelnen sind. Dabei gilt für:

LDL (Ziel)

Herzgesunde ohne Risikofaktoren *

< 160 mg/dl (< 4 mmol/l)

Patienten ohne koronare Herzkrankheit (KHK), jedoch mit weiteren Risikofaktoren

< 130 mg/dl (< 3,5 mmol/l)

manifeste KHK bzw. andere Gefäßerkrankung **

< 100 mg /dl (< 2,5 mmol/l)

* Risikofaktoren für Gefäßkrankheiten sind: Rauchen, Bluthochdruck, niedriges HDL (< 40 mg/dl /1mmol/l), positive Familienanamnese für „vorzeitige KHK“, Alter.

** Andere Gefäßkrankheiten sind: periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), symptomatische Karotisstenose, Bauchaortenaneurysma, Diabetes.

Erhöhte LDL – Cholesterinwerte

Bei ständig erhöhten LDL-Cholesterinwerten ist das Risiko für Herzerkrankungen und arterielle Gefäßveränderungen erhöht. Folgende Diagnosen können mit erhöhten LDL-Cholesterinwerten einhergehen:

Erniedrigte LDL – Cholesterinwerte

Verminderte LDL-Cholesterinwerte im Blut kommen nicht so häufig vor. Ursachen für sie sind falsche Ernährung oder Mangelernährung sowie schwere Organstörungen an der Schilddrüse oder Leber. Erniedrigte LDL-Cholesterinwerte kommen beispielsweise bei folgenden Diagnosen vor:

  • Magersucht,
  • Hungerzustände,
  • erblich bedingter Lipoproteinmangel,
  • Lebererkrankungen,
  • Krebserkrankungen,
  • AIDS.

Was kann die LDL – Cholesterinwerte beeinflussen?

Eine fettarme oder fettreiche Ernährung, das Rauchen sowie eine Therapie mit entwässernden oder blutfettsenkenden Medikamenten können die Werte verändern.

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 02.01.2009