Der Morbus Sudeck ist eine schmerzhafte Erkrankung, die ein oder mehrere Gliedmaßen betreffen kann und auf unbekannte Weise mit Regelkreisen des sympathischen (= Teil des autonomen, unwillkürlichen Nervensystems) Nervensystems zusammenhängt. Im Extremfall kann das Krankheitsbild in einer Atrophie (Schrumpfung) der Haut, Sehnen und Muskeln münden; die betroffenen Gelenke versteifen, Knochen demineralisieren. Schlimmstenfalls kommt es zum Funktionsverlust des entsprechenden Körperteils. Dem komplexen Erkrankungsbild geht fast immer ein schädigendes Ereignis (Bruch, Operation, Herzinfarkt) voraus.
Es gibt eine Reihe verschiedener Bezeichnungen für diese Erkrankung. Zu nennen sind hier: Sympathische Reflexdystrophie, Kausalgie, Algodystrophie und Sudecksche Dystrophie. Allmählich setzt sich die englische Bezeichnung „CRPS“ (= Complex Regional Pain Syndrom) durch. Im deutschsprachigen Raum ist „Komplexes Regionales Schmerzsyndrom“ oder „Chronisches Regionales Schmerzsyndrom“ gebräuchlich.
Das Auftreten des Morbus Sudeck stellt kein sehr seltenes Ereignis dar. Statistiken gehen von ungefähr 15 000 Neuerkrankungen pro Jahr aus. Ein Häufigkeitsgipfel besteht zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Frauen und Männer entwickeln dieses Schmerzsyndrom etwa gleich häufig. Die krankhaften Symptome entstehen vorwiegend nach Verletzungen oder operativen Eingriffen an Armen und Beinen. Besonders häufig sind Hand und Unterarm sowie Fuß mit dem entsprechenden Unterschenkel betroffen. Auch Schulter, Ellbogen und Hüfte können in Mitleidenschaft gezogen sein. Einen direkten Zusammenhang zwischen der Schwere des auslösenden Ereignisses und dem Auftreten des Morbus Sudeck besteht nicht. Auch Bagatellverletzungen können ein CRPS auslösen. Es wird sogar berichtet, dass der Morbus Sudeck auf der gegenüberliegenden Extremität des Körpers auftreten kann.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 12.07.2007
– Informationen über Morbus Sudeck
– Morbus Sudeck – Amputierten-Initiative e.V. – Bundesverband für Arm- und Beinamputierte / Gefäßkranke
– Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)