Diagnose von Nervenschmerzen

Erste Hinweise auf Nervenläsionen liefern die typischen Schmerzen. Mit standardisierten Schmerzfragebögen lassen sich diese bewerten. Die Befragung zur Krankengeschicht gibt beispielsweise Aufschluss über bestimmte Infektionen, Überbelastungen, Lebensumstände oder traumatische Ereignisse. Zur Beurteilung der Schmerzen und Nervenfunktionen ist eine körperliche Untersuchung nötig.

 

Dabei achtet der behandelnde Mediziner auf die Hautsensibilität oder druckempfindliche Stellen. Bei der neurologischen Untersuchung werden u.a. die Reflexe getestet. Bestimmte Empfindungsstörungen oder Einschränkungen bei der Blasen- und Mastdarmfunktion lassen Schlüsse auf die betroffenen Nerven zu.

 

Besonders bei einem Verdacht auf eine Stoffwechselstörung werden Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt (Blutbild, Blutsenkung, Serumbestandteile).

Um die Schwere und den Ort der Nervenschädigung genau zu bestimmen, kann ein Neurologe mit Hilfe der Elektroneurographie (ENG) und der Elektromyographie (EMG) die Nervenleitgeschwindigkeit und die elektrische Aktivität der innervierten Muskeln beurteilen.

Bestimmte Erkrankungen führen zu typischen Nervenschmerzen. Bei Diabetes mellitus kommt es zum Beispiel zu einer Polyneuropathie. Hier werden Zuckermoleküle im Nervengewebe abgelagert die zu einer Nervenschädigung und foglichen Nervenschmerzen führen. Alleine das Bestehen einer Zuckerkrankheit und chronischen Schmerzen zum Beispiel in den Beinen gibt dem Arzt bereits eindeutige Hinweise auf die Ursache der Schmerzen. Genauso verhält es sich wenn in der Anamnese (Krankheitsgeschichte) Erkrankungen wie Alkoholismus, Zoster, Bandscheibenvorfall und Spondylarthrose auftreten. Die Vorerkrankung und das Schmerzsyndrom stehen sehr oft in Zusammenhang und es können eindeutige Hinweise auf die Diagnose gegeben werden.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 11.07.2007

Elektromyographie und Nervenschmerzen
Schmerzfragebogen