Bakterienabtötende Viren

Laut amerikanischen Wissenschaftlern kann man eine Mittelohrentzündung (Lat. Otitis media) bei Kindern dadurch verhindern, dass man die Bakterien durch von Viren produzierten Enzymen abtötet. 80 % der Kleinkinder haben mindestens einmal im Leben eine Mittelohrentzündung.

Diese Krankheit verursacht große Schmerzen und eventuell einen vorübergehenden Hörverlust. Die besorgten Eltern lassen sich vom Arzt oft Antibiotikum verschreiben. Dies führt aber nicht immer zum Erfolg. Es ist sogar möglich antibiotikumresistente Bakterienstämme im Körper zu entwickeln.

Mittelohrentzündung wird meistens durch streptococcus pneumoniae verursacht, aber auch Viren spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung. Die Kinder sind oft am Anfang symptomfrei bis sie eine Grippe oder Influenza bekommen.

Die Wissenschaftler der New Yorker Rockefeller Universität, unter der Leitung von Vincent Fischetti, haben mit den bakterienangreifenden Viren experimentiert. Sie haben einen Virus gefunden, der die Streptococcen wirksam abtöten kann.

In diesem Virus wurden die Enzyme gefunden, die in der Lage sind die Bakterien abzutöten. Diese Enzyme wurden bei Mäusen in die Ohren getropft und dadurch die Mittelohrentzündung verhindert.

Die bakterienabtötenden Viren kann man im Laboratorium so manipulieren, dass sie nur bestimmte Krankheitserreger angreifen und für den menschlichen Organismus völlig unschädlich sind. Die Forscher haben als Ziel, ein Nasenspray zu entwickeln, das im Winter die Mittelohrentzündung bei Kindern verhindern kann.

Es soll angeblich gegen Neuinfizierung und Folgeerkrankungen durch Influenza bei älteren Menschen helfen.

Med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 10.04.2007