Magnetfeldtherapie

In der Magnetfeldtherapie werden elektromagnetische Felder zur Behandlung von Beschwerden eingesetzt. Es kommen natürliche oder künstliche Magnete zum Einsatz. Mithilfe dieser Methode sollen Störungen des köpereigenen Magnetfelds wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

Die eigene Körperschwingung wird harmonisiert und die elektrische Leitfähigkeit der Körperzellen erhöht. Anwendungsgebiete mit anerkanntem Wirkungsspektrum finden sich bei (Wund)heilungsstörungen der Haut und Knochen.

Magnetfeldtherapie Geschichte

Bereits in den Hochkulturen Chinas und Ägyptens vor 3000 Jahren wurden Magnetsteine zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wandte Wilhelm Reich, ein Schüler Sigmund Freuds, Magnetismus als Heilmittel an. Heutzutage verwendet man beispielsweise pulsierende elektromagnetische Felder in der Orthopädie, um die Knochenneubildung anzuregen.

Grundlagen und Erklärungsansatz der Wirkungsweise

Elektrische Ströme sind für viele Körperfunktionen unerlässlich. Bei der Übertragung von Nervenimpulsen, an den Zellmembranen oder beim Elektrolyt- oder Ionentransport fließen elektrische Ströme.

Messbar ist dies zum Beispiel in Zellen, die eine Spannung von 70 – 90 mV aufweisen. Bei „kranken“ Zellen nimmt diese Spannung ab. In der gleichen Weise reagieren Organe, von denen jedes eine typische Spannung und eine charakteristische Schwingung in einer bestimmten Frequenz aufweist. Kranke Organe können vom charakteristischen Schwingungsverhalten abweichen (sie sind erstarrt). Derartige Veränderung führen zu einer Beeinträchtigung der Stoffwechselprozesse im Körper.

In der Magnetfeldtherapie werden nun elektromagnetische Felder erzeugt, die den menschlichen Organismus vollständig durchdringen und Zellen an jeder Stelle des Körpers erreichen können. Es kommt zu Wechselwirkungen, die nicht gänzlich wissenschaftlich ergründet sind.

Man geht davon aus, das die elektrischen Ladungen im Körper wieder im Magnetfeld ausgerichtet werden und sich im Takt ihrer eigenen Schwingung bewegen. Die Leitfähigkeit der Zellen wird erhöht und damit auch der Stoffwechsel angekurbelt.

Anwendungsgebiete Magnetfeldtherapie

Als wichtigste Anwendungsgebiete werden Leiden, die sich auf den Bewegungsapparat auswirken, angesehen. Dazu zählen: rheumatische Erkrankungen, Arthritis, Rückenschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen und das Schulter-Nacken-Syndrom.

Weitere Anwendungsgebiete sind Wundheilungs- und Durchblutungsstörungen, hormonell bedingte Leiden, Schlaflosigkeit, Migräne, Stress, Konzentrationsstörungen und Unruhezustände.

Behandlung mit Magnetfeldtherapie

Je nach Beschwerdebild wird mit verschiedenen Methoden therapiert. Sie unterscheiden sich darin, ob das Magnetfeld elektromagnetisch, statisch oder pulsierend ist. Zudem sind die Frequenz, Energiestärke und der Ort der Anwendung entscheidend.

Folgende Methoden sind gebräuchlich:

  • PEMT (pulsierende elektromagnetische Therapie): Diese Technik wird vor allem bei Rheuma und orthopädischen Problemen angewendet.
  • Dauermagneten: Sie werden lokal aufgelegt oder eine Magnetfolie wird aufgeklebt. Es kommt zu einer Scherzlinderung und einer Steigerung der Durchblutung. Dies macht sich durch ein Kribbeln oder Wärmegefühl bemerkbar.
  • Magnetfeldtherapie nach Ludwig: Hier wird die Frequenz der Erdmagnetwellen genutzt. Die ursprüngliche Schwingung eines Organs soll damit wieder hergestellt werden.

Die Art der Behandlung richtet sich nach individuellen Beschwerden und dem bisherigen Krankheits- und Therapieverlauf. Es sollte daher unbedingt vorab ein umfassendes Gespräch mit dem Arzt oder Therapeuten stattfinden, um die geeignete Methode herauszufinden.

Die Wirkung stellt sich – je nach Befund – sehr schnell oder erst innerhalb von einigen Wochen ein.

Durchführung der Magnetfeldtherapie

Gemeinsam ist allen Methoden, dass das erkrankte Körperteil in ein Magnetfeld gebracht wird, welches dann eine gewisse Zeit auf die erkrankte Stelle einwirkt. Die Anwendungen werden für gewöhnlich wiederholt.

Bei der PEMT liegt der Patient in bequemer Haltung auf einer Liege. Die Elektrode wird an die betreffende Köperstelle angebracht. Die Behandlung dauert für gewöhnlich zwischen 10 bis 30 Minuten.

Dauermagneten und Magnetfolien werden auf die Haut aufgebracht und verbleiben meist eine etwas längere Zeit. Man erhält sie in Apotheken oder vom Therapeuten.

Bei der Magnetfeldtherapie nach Ludwig liegt man auf einer Magnetfeldmatte im Behandlungsraum. Die Dauer und Frequenz wird auf den Einzelnen abgestimmt.

Für wen ist die Magnetfeldtherapie geeignet und für wen nicht?

Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Stress oder Unruhezuständen können von dieser Therapiemethode profitieren.

Personen, die einen Herzschrittmacher tragen und Schwangere sollten diese alternative Heilmethode nicht anwenden.

Risiken, Nebenwirkungen

Normalerweise ist diese Therapiemethode relativ nebenwirkungsarm. Berichtet wird bisweilen von einer Wirkungseinbuße bei längerer Anwendung. Dies wird mit einem Gewöhnungseffekt erklärt. Eine weitere Nebenwirkung ist die sogenannte Erstverschlimmerung. Es kommt zu einer Verstärkung der Symptome nach der ersten Anwendung. Anhänger von Naturheilverfahren sehen dies als Zeichen einer eintretenden Wirkung.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 19.05.2009