PSA – Prostataspezifisches Antigen

Das prostataspezifische Antigen – kurz PSA – ist ein Enzym (Serinprotease). Chemisch gesehen stellt es ein Glykoprotein dar. Es besteht aus einem Kohlenhydratanteil, der mit einem Eiweißstoff verbunden ist. Gebildet wird PSA in den Schleimhautzellen der Prostata. Natürlicherweise findet es sich in hohen Konzentrationen in der Samenflüssigkeit und gelangt in geringen Mengen ins Blut.
Durch seine Enzymaktivität leitet es die Verflüssigung des Ejakulates ein und erhöht damit die Beweglichkeit der Spermien.

In den Fokus des medizinischen Interesses rückt PSA, da es bei bestimmten Erkrankungen in verstärktem Maße im Blutserum anzutreffen ist. Erhöhte Konzentrationen im Blut finden sich bei einem Prostatakarzinom, bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (benigner Prostatahyperplasie), einer akuten Prostataentzündung und nach einer Gewebsentnahme aus der Prostata (Prostatabiopsie). PSA dient in erster Linie als Tumormarker für Prostatakrebs.

Was kann der Anlass der PSA – Bestimmung sein?

Die PSA-Bestimmung aus dem Blutserum dient der Therapie- und Verlaufskontrolle bei einer Prostatakrebserkrankung.
Zusammen mit anderen Untersuchungen (rektale Tastuntersuchung, evtl. Prostatabiopsie) wird sie auch zur Diagnose eines Prostatakarzinoms herangezogen.

Die Bestimmung des PSA-Wertes im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung wird Männern mit erhöhtem Risiko für ein Prostatakarzinom empfohlen. Das Screening als Vorsorgemaßnahme für alle Männer zu befürworten, wird kontrovers diskutiert.

Was sind die Referenz- Normalwerte?

Der PSA-Wert kann aus dem Blutserum oder –plasma bestimmt werden.
Als normal wird folgender Wert angesehen:

Gesamt-PSA (T-PSA)≤ 3 -4 µg/l (ist abhängig vom Testverfahren).

Was kann ein erhöhter PSA – Wert bedeuten?

Der PSA-Wert kann sowohl bei gutartigen als auch bei bösartigen Erkrankungen der Prostata erhöht sein.

Werte über der Norm finden sich in folgenden Fällen:

  • BPH (gutartige Prostatahyperplasie, gutartige Prostatavergrößerung),
  • Prostatitis (Prostataentzündung),
  • Prostatakarzinom,
  • nach einer Prostatabiopsie (Entnahme von Prostatagewebe) oder in geringerem Maße auch nach einer rektalen Tastuntersuchung.

Niedrige PSA-Werte sind ohne Krankheitswert.

Quelle: Thomas, Labor und Diagnose
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 20.02.2009