Nasenbluten – Ursachen Maßnahmen und Therapie

Nasenbluten (engl. epistaxis, nose bleed)

Das Nasenbluten, medizinisch auch Epistaxis genannt, entsteht durch eine Gefäßverletzung in der Nasenschleimhaut. In den meisten Fällen ist der Bereich des Locus Kiesselbachi (vordere Nasenscheidewand) betroffen. Bereits Nasebohren – eine Hauptursache der Epistaxis – oder heftiges Schnäuzen können die Blutgefäße verletzen. Für gewöhnlich stellt Nasenbluten keine lebensbedrohliche Erkrankung dar. Problematisch ist allerdings unstillbares Nasenbluten. Die Epistaxis kann auch ein Begleitsymptom bei Allgemeinerkrankungen sein.

Welche Ursachen kann Nasenbluten haben?

  • Vor allem bei Kindern tritt Nasenbluten ohne besondere Gründe auf (habituelles Nasenbluten).
  • Nasebohren und heftiges Schnäuzen;
  • Schläge auf die Nase; Unfälle, bei denen das Nasenbein oder der Nasenknorpel verletzt wurden;
  • Frakturen der Schädelbasis (die Nase muss dabei nicht verletzt sein);
  • Einnahme von blutverdünnenden und schmerzstillenden Medikamenten (Macumar, Aspirin);
  • Trockene Nasenschleimhaut, die durch trockenes Raumklima verursacht wird;
  • akute Infektionskrankheiten, wie Virusgrippe oder Erkältungen;
  • Störungen der Blutgerinnung (Hämophilie), Bluthochdruck (Hypertonie), Leberschäden oder Gefäßkrankheiten (Arteriosklerose);
  • Schleimhautverletzungen durch Fremdkörper;
  • Tumoren in der Nasenhöhle oder den Nasennebenhöhlen;
  • chemische Reizstoffe (beispielsweise Chlor);
  • Vitaminmangelkrankheiten (Skorbut, Vitamin K-Mangel).

Welche Maßnahmen können bei Nasenbluten selbst ergriffen werden?

  • Der Oberkörper sollte hochgelagert und der Kopf vorgebeugt werden.
  • Um die Blutung einzudämmen, kann ein kalter Umschlag oder Eis in den Nacken und auf die Nase gelegt werden. Die Kapillaren verengen sich durch die Kälte und die Blutung wird gestoppt.
  • Auf den Nasenflügel der betroffenen Seite sollte für fünf bis zehn Minuten Druck ausgeübt werden.
  • Auf keinen Fall darf der Kopf nach hinten gekippt werden. Das verschluckte Blut kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Vielmehr sollte das Blut aus dem Nasenausgang herauslaufen und ausgespuckt werden.
  • Schnäuzen sollte für 12 Stunden nach dem Nasenbluten vermieden werden, da sich dabei die Blutkrusten lösen können, die das verletzte Gefäß verschließen.

Wann muss bei Nasenbluten ein Arzt hinzugezogen werden?

  • Bei einer Blutungsdauer von mehr als 15 bis 20 Minuten;
  • wenn das Nasenbluten beidseitig auftritt oder unbeherrschbar ist;
  • nach einem Unfall;
  • bei häufigem Auftreten der Epistaxis;
  • wenn der Blutverlust mehr als einen halben Liter ausmacht.

Wie therapiert der Arzt starkes Nasenbluten?

Bei starkem Nasenbluten legt der behandelnde Mediziner eine Nasentamponade in die Nase. Das blutende Gefäß wird elektro- oder laserchirurgisch verschlossen. Eventuell muss medikamentös der Blutdruck gesenkt werden. Nur selten muss in Narkose eine Gefäßunterbindung erfolgen. Ist das Nasenbluten die Folge einer Grunderkrankung (Gerinnungsstörungen, Bluthochdruck), so wird diese behandelt.