Wie erfolgt die Diagnose des polyzystischen Ovarsyndroms? Themen
Wichtige Hinweise auf die Diagnose des polyzystischen Ovarsyndroms liefert das Arzt-Patientinnen-Gespräch. Dabei sind von Bedeutung: der Zyklusverlauf, die Pubertätsentwicklung und das Einsetzen der ersten Menstruation. Das Austreten von Brustmilch außerhalb der Stillzeit und eine ungewollte Kinderlosigkeit sind weitere Hinweise.
Bei der körperlichen Untersuchung liegt das Hauptaugenmerk auf den Anzeichen der vermehrten männlichen Hormonproduktion. Die Auswirkungen können ein typisches männliches Behaarungsmuster, Akne und eine charakteristische maskuline Glatzenbildung sein. Außerdem sind Übergewicht, Bluthochdruck und flächige verstärkte Pigmentierung und Verhornungen in der Achsel- und Leistenregion diagnostisch wegweisende Faktoren. Bei der gynäkologischen Tastuntersuchung lässt sich eine Vergrößerung der Eierstöcke feststellen. Bei der Ultraschalluntersuchung zeigt sich das typische Bild der polyzystischen Ovarien. Im äußeren Bereich (= periphere Rindenschicht) kann man viele, perlschnurartig aufgefädelte kleine Eibläschen (jeweils zwei bis neun Millimeter groß, mindestens 12) sehen, die sich im Laufe des Zyklus nicht vergrößern. Mithilfe einer Blutuntersuchung, die meist zu Beginn eines Zyklus durchgeführt wird, finden sich veränderte Hormonwerte. Das Hypophysenhormon LH ist stark erhöht, das FSH ist vergleichsweise niedrig bis normal. Die Konzentration bestimmter oder aller männlichen Hormone ist erhöht. Bisweilen finden sich auch gehobene Konzentrationen von Prolaktin, dem Milch bildenden Hormon. Häufig ist auch eine Erhöhung des Insulins zu beobachten. med. Redaktion Dr. med. Werner KellnerAktualisierung 23.9.2007