Wer kann Arthrose bekommen?

Prinzipiell kann jeder Mensch früher oder später an einer Arthrose erkranken. In der Regel entwickelt sich das Leiden schleichend. Es manifestiert sich meist nach dem 50. Lebensjahr und schreitet (langsam) voran. Ein schubweiser Verlauf ist jedoch ebenso möglich, wie Stillstände und Rückentwicklungen.

Häufig lassen sich ab einem entsprechenden Alter bei fast allen Menschen an allen Gelenken arthrotische Veränderungen erkennen. Jedoch korreliert das Ausmaß der Schmerzen nicht unbedingt mit der Stärke des Knorpelabriebs. Das heißt, ein Patient mit einer deutlich fortgeschrittenen Arthrose leidet nicht unbedingt unter stärkeren Schmerzen, als ein Patient, bei dem die Erkrankung noch nicht so weit fortgeschritten ist.

Der Grund dafür ist, dass der Knorpelabrieb keine Schmerzen verursacht, sondern andere Gelenkstrukturen für das Schmerzempfinden verantwortlich sind. So reizen die knorpeligen Abriebteilchen die Gelenkinnenhaut, die sich entzündet (Synovitis). Dieser entzündliche Prozess ist auch für die Überwärmung sowie für die Ergussbildung im Gelenk verantwortlich.

Von einer Arthrose kann jedes Gelenk betroffen sein. Am häufigsten finden sich die arthrotischen Veränderungen jedoch an der Wirbelsäule (Spondylarthrose), dem Knie (Gonarthrose), der Hand und der Hüfte (Coxarthrose).

Schließlich gibt es noch so genannte Polyarthrosen oder generalisierte Arthrosen. In diesem Fall sind drei oder mehr Gelenkregionen betroffen. Polyarthrosen werden dominant vererbt, das heißt, die Weitergabe des defekten Gens eines Elternteils genügt zur Auslösung der Erkrankung. Diese Arthroseform betrifft vorwiegend Frauen mittleren Alters und beginnt meist in den Fingerendgelenken und am Daumengrundgelenk.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 10.07.2007

Die Arthrose im Kniegelenk (Gonarthrose)
Informationen über die Coxarthrose

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