Zosterneuralgie (Nervenschmerzen nach Gürtelrose)

Die Erreger der Gürtelrose (Herpes zoster) sind Varizella-Zoster-Viren. Sie finden ihren Weg in den menschlichen Körper durch eine Tröpfcheninfektion. Die Erstinfektion mit den Viren findet für gewöhnlich schon in der Kindheit statt und führt zum Krankheitsbild der Windpocken. Jedoch ist mit Abklingen der akuten Krankheitssymptome, wie wässrigen, juckenden Bläschen, die die Haut und Schleimhäute befallen, der Erreger nicht aus dem Körper verbannt.

Er hat vielmehr die Eigenschaft in Nervenknoten (Ganglien) der Spinal- und einzelner Hirnnerven inaktiv zu überleben. Diese Ruhephase kann Jahrzehnte dauern und hält an, solange das Immunsystem in der Lage ist, den Erreger unschädlich zu halten. Krankheitszeichen sind in dieser Phase nicht vorhanden. Eine Reaktivierung der Viren kann durch unterschiedliche Reize erfolgen.

Zu nennen sind hier: UV-Licht, Traumen, Stress, Immunsuppression – beispielsweise durch Medikamente -, Tumoren, AIDS oder Fieber. Die reaktivierten Viren befallen typischerweise periphere Nerven im Bereich der unteren Brustwirbelsäule, seltener Nerven im Gesichts- und Kopfbereich. Da sich der charakteristische Hautausschlag wie ein Gürtel am Körperstamm ausbreitet, wird der sekundäre Ausbruch der Krankheit auch als Gürtelrose beizeichnet.

Sind die Gesichts- oder Kopfregion betroffen, handelt es sich um eine Gesichts- oder Kopfrose. Da sowohl Nerven, als auch die Haut durch den Erreger in Mitleidenschaft gezogen werden, spricht man von einer neurodermalen (= Nerven und Haut betreffende) Erkrankung. Die Gürtelrose kommt vor allem bei älteren Menschen vor. Etwa 125 Menschen pro 100 000 Einwohner erkranken pro Jahr.

„Gib AIDS keine Chance“ – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Deutsche Schmerzliga e.V.

 

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 12.07.2007