Legionellose Die Legionellose ist eine Infektionskrankheit, die durch Legionellen hervorgerufen wird. Häufig wird der Begriff „Legionellose“ auch synonym für das Krankheitsbild der Legionärskrankheit gebraucht (siehe dazu auch den Lexikonartikel „Legionärskrankheit„).
Legionellen sind Bakterien, die natürlicherweise im Oberflächen- und Grundwasser vorkommen. Optimale Wachstumsbedingungen finden sie aber auch in Warmwasseranlagen mit weitreichenden Rohrsystemen, insbesondere wenn diese schlecht gewartet sind (Ablagerungen an den Rohren und in den Heizkesseln) und es zu einem längeren Stillstand des Wassers kommt. Die für den Menschen bedeutsamste Art ist „Legionella pneumophila“. Der Erreger gelangt in den menschlichen Organismus durch die Inhalation bakterienhaltigen Wassers als Aerosol oder durch Aspiration von legionellenhaltigem Wasser (Dusche, Whirlpool, Klimaanlage). Die im Wasser lebenden Legionellen stellen direkt keine Infektionsquelle dar. Auch kommt es zu keiner Übertragung der Bakterien von Mensch zu Mensch. Eine Infektion mit dem Krankheitskeim führt zu asymptomatischen Infektionen bis hin zu schwersten Lungenentzündungen mit tödlichem Verlauf. Betroffen sind vor allem abwehrgeschwächte und ältere Menschen. Der Infekt mit den Legionellen kann zu zwei verschiedenen Krankheitsbildern führen: Die Legionärskrankheit (siehe zu Infektion, Risikogruppen, Diagnose und Behandlung auch den Lexikonartikel „Legionärskrankheit“) stellt eine schwere Infektionskrankheit dar, deren gefährlichstes Symptom die Lungenentzündung ist. Die Erkrankung wird mit Antibiotika behandelt. Das sogenannte Pontiac-Fieber ist eine erstmals in Pontiac (USA) vorgekommene Form der Legionellose und ist durch einen leichteren Krankheitsverlauf als die Legionärskrankheit gekennzeichnet. Die Krankheit führt zu grippeähnlichen Symptomen mit Kopf-, Glieder- und Brustschmerzen sowie Husten und Fieber. Gelegentlich sind Verwirrtheitszustände zu beobachten. Eine Lungenentzündung tritt nicht auf. Trotz erheblichen Krankheitsgefühls erholen sich die Patienten innerhalb weniger Tage wieder vollständig. Eine antibiotischen Therapie ist meist nicht notwendig. med. Redaktion Dr. med. Werner KellnerAktualisierung 27.10.2007