Wie macht sich die Erkrankung Anthrax (Milzbrand) bemerkbar?

Die wahrscheinlichste Infektion ist der Hautmilzbrand, selten ist die Lunge betroffen und sehr selten der Darm. Die schweren Krankheitssymptome werden nicht von den Bakterien selbst, sondern von ihren ausgeschiedenen Giften, den Exotoxinen, verursacht.

Hautmilzbrand: An der Infektionsstelle beginnt die Erkrankung mit der Bildung eines Bläschens (Pustula maligna). Diese Hautveränderung wird von einer rasch fortschreitenden Entzündung sowie Rötung und Schwellung des umgebenden Gewebes begleitet. Innerhalb weniger Tage entwickelt sich daraus ein nicht schmerzendes Milzbrandkarbunkel (Carbunculus contagiosus). Man erkennt es an dem schwärzlichen Schorf, der das Geschwür bedeckt und seriösen Bläschen am Rand.

Die Bakterientoxine führen zu einer heftigen Allgemeinsymptomatik mit hohem Fieber, Herz-Kreislauf-Problemen und Benommenheit. Die Entzündung kann sich über die Lymphbahnen ausbreiten und sogar zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Mit Antibiotika ist diese Ausprägung der Erkrankung gut heilbar, unbehandelt verlaufen 5 bis 20% der Erkrankungsfälle tödlich.

Lungenmilzbrand: Bei dieser Krankheitsausprägung finden sich zunächst untypische Beschwerden, wie ein unproduktiver Husten, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Nach wenigen Tagen führt die Infektion zu einer heftigen Symptomatik mit hohem Fieber, Brustschmerzen, blutigem Auswurf, Sepsis, Lungenversagen und Herz-Kreislauf-Versagen. Im Röntgenbild kann der behandelnde Mediziner eine Verbreiterung des Mediastinums (= „Mittelfell“) feststellen. Auch diese Ausprägung des Milzbrandes kann mit Antibiotika behandelt werden. Eine rechtzeitig einsetzende Therapie ist wegen des raschen Fortschreitens der Erkrankung unbedingt erforderlich.

Darmmilzbrand: Symptome der sehr seltenen Infektion sind blutige Durchfälle und blutiges Erbrechen, starke Bauchschmerzen, Fieber, Bauchfellentzündung, Herzinsuffizienz und schließlich Herz-Kreislauf-Versagen. Auch hier muss die antibiotische Behandlung – wegen der Aggressivität der Infektion – möglichst zu Beginn der Erkrankung einsetzten.

med. Redaktion Dipl. Biologin Christine Polster
Aktualisierung 3.9.2007

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