Der Tampon – In Watte gepackt

Würden Sie sich ein 4000 Jahre altes Ding in den Mund stecken? Oder würden Sie es als Frau ganz tief (an Ihrer intimsten Stelle) verinnerlichen? Nein, niemals! Werden Sie jetzt vermutlich rufen. Aber dabei machen Sie es doch schon längst. Ja diese Angewohnheit haben Sie doch schon längst in Ihren Alltag integriert. Egal ob beim Zahnarzt oder an Ihren „ganz speziellen Tagen“ . Der Tampon ist einfach nicht mehr wegzudenken aus unserem Leben.

Die Geschichte des Tampons

Und irgendetwas muss ja dran sein am Tampon, sonst würde die Menschheit nicht schon seit 4000 Jahren darauf zurückgreifen. Gut damals im alten Ägypten vor 4000 Jahren waren es noch Tampons aus Blättern; Naturfasern oder Papyrus.

Aber sie erfüllten dennoch ihren Zweck. Wenn auch in Zeiten der Pharaonen die Erkenntnis noch nicht ausgeprägt war, dass man einen Tampon auch zum Einführen in die Vagina bzw. zum Stoppen der Regelblutung effektiv einsetzen kann. Diese Idee wurde erst langsam Anfang/Mitte des 20 Jahrhunderts salonfähig gemacht. Nämlich als 1931 der in Denver praktizierende Arzt Earl C. Haas seinen von ihm entwickelten ersten Tampon mit Einführhilfe patentieren ließ.

Die „Tampax“ getaufte Neuschöpfung wurde dann nach Erteilung des Patents durch das US-Patentamt 1933 populär, als Gertrude Tendrich Haas seine Erfindung abkaufte und damit die Firma „Tampax“ gründete. Der erste Schritt, dass sich Tampons in den Köpfen oder besser gesagt an der dafür vorgesehene Stelle festsetzte war durch die Massenproduktion schon mal erreicht.

Mit o.b. zum Kultstatus

„Deutscher Ingenieurskunst“ ist es zu verdanken, dass sich Tampons auch in Deutschland zum Renner entwickelt haben. Dr. Carl Hahn wurde 1947 durch eine amerikanische Illustrierte auf die „Tampons der Neuzeit“ aufmerksam und beschloss solch ein Produkt auch auf dem deutschen Markt zu etablieren. Und es hat geklappt. Die von ihm ins Leben gerufene Tamponmarke o.b. als Abkürzung für „Ohne Binde“ genießt Kultstatus und gilt als eine der weit verbreitesten Tamponmarken überhaupt. 80% aller Frauen, die Tampons benutzen greifen auf o.b. zurück. Angefangen in einer kleinen Verbandsstofffabrik, hätte wohl niemand für möglich gehalten, dass sich o,b. – nicht zuletzt durch die Übernahme des Unternehmens in den 70ern durch die amerik. Firma Johnson & Johnson- zu der führenden Tamponmarke in Deutschland entwickelt.

Anwendungsmöglichkeiten von Tampons

Den meisten Leuten kommt natürlich gleich die Aufnahme von Regelblut in den Sinn, wenn Sie den Begriffe Tampon heute hören. Aber in der Medizin finden sich durchaus noch einige andere Anwendungsmöglichkeiten für den gepressten Watte- oder Mullbausch. Er wird beispielsweise eingesetzt

  • Zur Aufnahme von Flüssigkeiten (Speichel bei der Zahnbehandlung)
  • Zum Stillen von Blutungen
  • Zum Zuführen von Arzneistoffen

Mit diesem Wissen im Hinterkopf und der Tatsache, dass die modernen Tampons natürlich nicht mehr aus Blättern, Papyrus oder wie vor noch nicht allzu langer Zeit Baumwolle, sondern der wesentlich saugfähigeren Viskose & Zellwolle bestehen, können Sie ganz beruhigt Ihren Tampon da hin stecken, wo er hingehört.