Rauchen – Aufhören und Nichtraucher werden

Auf dieser Internetseite erfahren Sie alles über das Thema Rauchen die Nikotinabhängigkeit. Lungenkrebs ist eine Krankheit die durch das Rauchen entstehen kann. Aus diesem Grund sollten Sie das Rauchen aufgeben oder mindestens etwas reduzieren. Auch die Venen in Ihrem Körper leiden unter dieser Sucht.

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Rauchen und Alkohol – Hochrisikofaktoren für Speiseröhren- und Magenkrebs

Eine neue Studie bestätigt, dass das Rauchen von Zigaretten das Risiko erhöht, an den Hauptformen von Speiseröhren- und Magenkrebs zu erkranken, während Alkoholkonsum nicht so weitreichende Folgen hat.

Untersuchte Erkrankungen

Untersucht wurden folgende Krebserkrankungen:

  • das Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre (engl. oesophageal sequamous cell carcinoma = OSCC): Es handelt sich um eine bösartige Neubildung der obersten Schleimhautschicht, welche die Speiseröhre auskleidet. Diese wird auch Plattenepithel genannt. Meist finden sich diese Karzinome im mittleren Drittel der Speiseröhre, sie können aber auch im Halsbereich auftreten;
  • das Adenokarzinom der Speiseröhre (engl. oesophageal adenocarcinoma = OAC): Dieser Tumor entwickelt sich aus Drüsenanteilen der Speiseröhrenschleimhaut und findet sich vor allem im unteren Bereich der Speiseröhre;
  • Adenokarzinome im Bereich des Magenmundes, der auch als Speiseröhreneinmündung oder Kardia bezeichnet wird (engl. gastric cardia adenocarcinoma = GCA);
  • Adenokarzinome, die sich nicht in diesem Magenbereich befinden (= gastric noncardia adenocarcinoma = GNCA): Adenokarzinome sind die häufigsten Krebsformen im Magenbereich. Beide Formen entwickeln sich aus der Magenschleimhaut.

Studienbedingungen

Die Befunde basieren auf einer Langzeitstudie an 120 852 niederländischen Erwachsenen, die zu Beginn der Studie – 1986 – zwischen 55 und 70 Jahre alt waren. Zum damaligen Zeitpunkt füllten die Teilnehmer einen detaillierten Fragebogen über ihre Ernährung und andere Lebensgewohnheiten aus.Im Beobachtungszeitraum von 16 Jahren entwickelten 107 Probanden ein Plattenepithelkarzinom und 145 ein Adenokarzinom der Speiseröhre.164 Personen erkrankten an einem Adenokarzinom im Bereich der Speiseröhreneinmündung (GCA = gastric cardia adenocarcinoma), 491 Menschen an der anderen Form des Adenokarzinoms im Magenbereich (GNCA = gastric noncardia adenocarcinoma). Mit laufenden Studien wurden die Studienergebnisse überprüft.

Ergebnisse

Die Forscher fanden heraus, das Rauchen das Risiko um ungefähr das Vierfache erhöht, an den vier untersuchten Krebsformen zu erkranken. Auch ehemalige Raucher haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko an allen vier Krebsformen zu erkranken, jedoch fällt es nicht so hoch aus wie bei Rauchern.

Alkoholkonsum nahm dagegen nur Einfluss auf das Risiko, an einem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre zu erkranken. Menschen, die zu Studienbeginn mehr als 30 Gramm Alkohol täglich tranken, hatten ein nahezu fünfmal höheres Risiko, den Krebs zu entwickeln, als dies bei Abstinenzlern der Fall war (30 Gramm Alkohol entsprechen zwei bis drei Gläsern Wein).

Das Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre ist die einzige Krebsform, für die sowohl Rauchen, als auch Alkoholkonsum Risikofaktoren darstellen. Konsumiert man beide Genussmittel, so treten synergistische Effekte auf. Raucher, die Alkohol – etwa eine Menge von ein bis zwei Gläsern Wein am Tag – tranken, hatten ein achtfach höheres Risiko am Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre zu erkranken als Nichtraucher, die nur wenig oder gar keinen Alkohol tranken.Solche synergistischen Effekte konnten bei den anderen drei Krebsarten nicht festgestellt werden.

Die Studienergebnisse, die in der Zeitschrift „Gut“, einer führenden Fachzeitschrift für Gastroenterologie („Magen-Darm-Krankheiten“), veröffentlicht wurden, unterstreichen die Empfehlung, nur in Maßen Alkohol zu trinken oder damit aufzuhören. Außerdem sollte man besser gar nicht mit dem Rauchen anfangen.

Weitere Beobachtungen

Die Ergebnisse der Studie weisen jedoch auch darauf hin, das Rauchen und Alkoholkonsum nicht allein für die sich wandelnden Ausmaße der Krebserkrankungen im Bereich des Magens und der Speiseröhre verantwortlich sind.In den letzten Jahrzehnten stiegen in den Vereinigten Staaten und in Europa sowohl die Erkrankungsraten für Adenokarzinome der Speiseröhre als auch für Adenokarzinome im Bereich des Magenmundes an.

Da Alkoholkonsum das Erkrankungsrisiko für diese Krebsarten nicht erhöht, kann ein verändertes Trinkverhalten nicht für den Anstieg dieser Krebserkrankungen verantwortlich sein. Ebenso verhält es sich beim Rauchen, da der Tabakkonsum in den westlichen Ländern nicht angestiegen ist.

Weitere Forschungen sollten sich daher auf andere Risikofaktoren konzentrieren, welche diese Krebsformen auch begünstigen.

Andere bekannte oder vermutete Risikofaktoren für Magenkrebs sind eine positive Familienanamnese (Erkrankung kommt in der Familie vor) sowie eine Ernährung mit stark gesalzenen, geräucherten und eingelegten Nahrungsmitteln sowie eine Infektion mit dem Magengeschwür verursachenden Bakterium Helicobacter pylori. Jedoch bekommen die meisten mit diesem Bakterium infizierten Menschen keinen Krebs.

Beim Speiseröhrenkrebs stellen Übergewicht und chronischer saurer Reflux, also das Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre, weitere Risikofaktoren dar. Männer haben sowohl für den Speiseröhren- als auch für den Magenkrebs ein höheres Erkrankungsrisiko.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 01.02.2010