Die Behandlung von Nervenschmerzen kann langwierig und schwierig sein. Standardisierte Vorgehensweisen, die bei jedem Patienten anschlagen, gibt es nicht. Zum Einsatz kommen Medikamente verschiedener Substanzklassen in unterschiedlichen Darreichungsformen, physiotherapeutische Maßnahmen (Kälte- und Wärmetherapie, TENS, Koordinationstraining, Massagen), Entspannungstechniken und Akupunktur.
Eher zurückhaltend werden operative Maßnahmen, bei denen der schmerzauslösende Nerv durchtrennt oder entfernt wird, eingesetzt. An der Operationsstelle können – ähnlich wie bei Amputationen – neue Schmerzzentren entstehen. Die Nerven werden daher bisweilen durch Hitze oder auf chemische Weise außer Gefecht gesetzt.
Die Schmerztherapie ist mitlerweile ein eigenes Fachgebiet. Es gibt eigens dafür ausgebildete Schmerztherapeuten und sogar Schmerzkliniken. Die Auswahl der Therapie richtet sich in erster Linie nach der Ursache. Sehr gute Blutzuckereinstellung bei einer durch die Zuckerkrankheit ausgelösten Polyneuropathie, verzicht auf Alkohol bei Schmerzen durch eine Alkoholpolyneuropathie gehören selbstverständlich zu den Basistherapien. Bei der Schmerztherapie mit Medikamenten wird nach bestimmten Schemata vorgegangen. Meist ist eine Kombination aus verschiedenen Mittel nötig. Sogar eigentliche ’”Nichtschmerzmittel) wie Antiepileptika (Anfallsleiden) oder Antidepressiva kommen zum Einsatz. Diese Mittel verstärken oft die Wirkung der eigentlichen Schmerzmittel.
Eine wichtige Therapie von Nervenschmerzen ist die kontinuierliche Blockade durch Einsatz von Kathetern. Hierbei wird das Schmerzmittel (oft Lokalanästhetikum) direkt an den Wirkort gebracht und kann dadurch seine Wirkung optimal entfalten. Die dabei verwendeten Lokalanästhetika haben eine lange Halbwertszeit und sind deshalb lange wirksam.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 11.07.2007
– Informationen über TENS
– Deutsche Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin e.V.