Augenverätzung bei Kindern

Verätzungen Verätzungen durch Säuren oder Laugen können schwerste Augenverletzungen hervorrufen. Haushaltsreiniger und Kalk (Baustellen) stellen die potentiell gefährlichsten Substanzen dar, nicht die Waschseife.

Verätzungen der Augen verlangen noch am Unfallort, sogar bevor der Rettungsdienst gerufen wird, sofortiges Handeln:

  • Wenn möglich, tragen Sie Ihr Kind zum nächsten Waschbecken und halten Sie das Auge unter den Kaltwasserhahn. Achten Sie darauf, dass das verletzte Auge unten liegt, damit die Chemikalie nicht in das gesunde Auge gelangt oder über das Gesicht abläuft.
  • Halten Sie das Auge offen und lassen Sie Wasser vom äußeren Augenwinkel nach innen laufen.
  • Verfahren Sie 15 Minuten so.
  • Sollten kein fließendes Wasser in der Nähe sein, so können auch andere Flüssigkeiten wie Bier oder (kohlensauerer) Sprudel verwendet werden, wegen des Fettgehalts aber keine Milch.
  • Legen Sie ihrem Kind nach dem gründlichen Ausspülen ein Stück Gaze oder ein sauberes Taschentuch auf das Auge und befestigen Sie es mit Heftpflaster. Das Auge sollte geschlossen bleiben.
  • Suchen Sie mit Ihrem Kind die nächste Augenklinik auf.

Das Ausmaß der Verätzungen wird in verschiedene Schweregrade aufgeteilt. Bei einer leichten Verätzung ist nur die oberste Hornhautschicht abgelöst. Der Rand der Hornhaut bleibt erhalten. Von dort aus kann sich die Hornhaut wieder regenerieren. Es entsteht später keine Hornhauttrübung. Bei einer mittelschweren Verätzung wird nicht nur die äußere Schicht der Hornhaut, sondern auch die Bindehaut geschädigt.

Hierbei ist die Rotfärbung der Bindehaut ein günstiges Zeichen, weil die Durchblutung noch funktioniert. Schwerste Verätzungen des Auges sind an einer dichten weißen Trübung des Augapfels zu erkennen. Hierbei sind auch tiefere Teile des Auges wie die Iris, Linse, Gefäße und Lederhaut irreparabel zerstört. Das Auge erblindet.

Die Behandlung in der Augenklinik erfolgt auf folgende Weise:

  • Die Augen werden intensiv gespült und örtlich betäubt. Eventuelle Chemikalienpartikel werden entfernt.
  • Die Augenspülungen werden wiederholt.
  • Die Augen werden in kurzen Abständen mit Vitamin-C-Tropfen und auch mit antibiotischen Augentropfen behandelt. Eventuell werden auch Cortisontropfen verabreicht.
  • Zur Ruhigstellung der Pupille werden Mydriatika eingetropft.

Ergänzend werden Vitamin C, Cortison und entzündungshemmende Medikamente zum Einnehmen verabreicht.

Die Heilungschancen bei Verätzungen hängen vom Schweregrad der Verletzung ab. Generell haben Laugenverletzungen eine schlechtere Prognose als Säureverätzungen.