Wespengiftallergie

Bei einer Wespengiftallergie handelt es sich um eine allergische Überempfindlichkeitsreaktion auf Wespengift. Mehrere Wespenarten, die verschiedenen Gattungen angehören, können durch ihre Stiche gefährliche Reaktionen auslösen. Besondere Bedeutung kommt der Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe zu, da beide Arten eine Vorliebe für menschliche Speisereste haben, in sehr großen Populationen leben und ihre Nester häufig in der Nähe von menschlichen Behausungen errichten. Die typischen Merkmale der ca. 1,5 Zentimeter großen Insekten sind die Wespentaille und die typische schwarz-gelbe Zeichnung. Wespen sind nicht behaart.

Bei einem normal empfindlichen Menschen führt ein Wespenstich zu einer schmerzenden, juckenden und geröteten Schwellung rund um die Einstichstelle. Nach wenigen Stunden klingen diese Symptome wieder ab. Für einen Wespengiftallergiker kann der Stich jedoch lebensbedrohlich sein. Er reagiert innerhalb von Minuten mit Schweißausbrüchen, Atemnot, Hautausschlägen, Schwindel, Herzrasen und Erbrechen.

Bei den beschriebenen Überreaktionen sollte auf jeden Fall unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden, auch wenn der Betroffene noch nie so extrem auf die Wespenstiche reagiert hat. Es droht ein anaphylaktischer Schock mit Atem- und Kreislaufstillstand.

Ursache der allergischen Reaktion

Die Ursache der allergischen Reaktion sind bestimmte Proteine im Wespengift (Allergene), die mit dem Stich in den Blutkreislauf gelangen. Es handelt sich beispielsweise um die Phospholipasen, Hyaluronidasen, Proteasen und Antigen 5. Gegen diese Substanzen bilden sich bei Allergikern spezifische Antikörper (IgE-Antikörper), die bei einem erneuten Stich eine ganze Kaskade von Immunreaktionen auslösen. Entscheidende Bedeutung kommt dabei einer erhöhten Ausschüttung des Histamins (=körpereigener Botenstoff) zu.

Die Folge der immunologischen Prozesse sind körperliche Reaktionen, die von ausgedehnten örtlichen Schwellungen bis zu systemischen Reaktionen (= betreffen den ganzen Körper) reichen, die zum Herzstillstand und Tod führen können.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 5.11.2007

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