Ursachen Rückenschmerzen

Die organischen Ursachen für Rückenschmerzen sind äußerst vielfältig. Außerdem ist zu beobachten, dass Faktoren, die sich auf unsere Psyche niederschlagen, wie Stress oder ständige Unzufriedenheit die Erkrankung zusätzlich begünstigen.

Im Folgenden werden die organischen Ursachen aufgeführt:

  • „Mechanische Rückenschmerzen“: Darunter fällt beispielsweise die Einklemmung eines Nervs, beispielsweise durch einen Bandscheibenvorfall oder Verletzungen bei Operationen.
  • Entzündliche Prozesse: Dazu zählen akute bakterielle Infektionen, wie eine Neuroborreliose (Erkrankung des Nervensystems im Verlauf einer Borreliose) oder Neurolues (bestimmte Form einer nicht behandelten Syphilis). Weiterhin können der Wirbelkörper (Spondylitis) oder die Bandscheibe (Discitis) entzündet sein. Auch chronische rheumatische Erkrankungen, wie Morbus Bechterew, sind hier anzuführen.
  • Abnutzungserscheinungen: Hier zu erwähnen sind Wirbelkanalverengungen (Spinalkanalstenose), Arthrosen (Gelenkverschleiß) der kleinen Wirbelgelenke, das so genannte Facettensyndrom, Verengung des Nervenaustrittpunktes sowie Verschleiß der Bandscheiben und Wirbelkörper (Spondylose und Osteochondrose).
  • Metabolische Knochenerkrankungen: Am bekanntesten ist die Osteoporose, ein häufig altersbedingter Knochenschwund. Weiterhin anzuführen sind die Osteomalazie, eine Stoffwechselkrankheit, die sich durch schmerzhafte Knochenerweichung äußert.
  • Angeborene Wirbelsäulenerkrankungen: Ein Beispiel ist der Morbus Scheuermann. Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Verknöcherungsstörung der wachsenden Wirbel, die vor allem im Brustbereich auftritt. Die Wirbelsäule ist druck- und schmerzempfindlich, die Rückenmuskulatur verspannt, die Schultern hängen oder es besteht ein Rundrücken. Bereits von Geburt an oder auf Grund anderer Ursachen kann die Skoliose, eine seitliche Verkrümmung und Verdrehung der Wirbelsäule, auftreten. Die durch die Skoliose bedingten Abnutzungserscheinungen führen zu starken Schmerzen.
  • Traumatische Ereignisse: Verletzungsbedingte Schmerzen sind häufig auf ein Schleudertrauma nach einem Autounfall, den Bruch eines Wirbelkörpers, die Verschiebung eines Wirbelkörpers oder den Abriss einer Nervenwurzel zurückzuführen.
  • Tumoren: Man unterscheidet hier Primärtumoren, wie beispielsweise das Neurinom (= gutartiger Nervenfasertumor) oder das Meningeom (= Tumor der Nervenscheide), von Tochtergeschwülsten (Metastasen) anderer Tumoren. Die meisten Wirbelsäulenmetastasen treten bei Brust-, Bronchial-, Eierstock-, Schilddrüsen- und Prostatakarzinom auf.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 08.05.2007

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