Schöllkraut (Chelidonium)

Gattung der Familie Mohnblütler mit hinfälligem, 2 blätterigen Kelche, vierblätteriger Blume, 16 bis 24 freien Staubgefäßen und schotenförmiger, 1 fächeriger, vielsamiger Kapsel. Das gemeine Schöllkraut (Ch. majus), großes Schöllkraut, Schöllwurz, Goldwurz, Schwalbenkraut, Augenkraut, Schwalbenwurz, Gottesgabe, hat eine starke faserige Wurzel, welche, wie die ganze Pflanze, von einem dunkelgelben Milchsaft erfüllt ist. Der aufrechte, gabelästige Stängel ist stellenweise zottig behaart und mit angeschwollenen Gelenken versehen. Die fiederspaltigen Blätter sind oberseits trübgrün, unterseits meergrün und die gelben Blüten stehen in langgestielten, armstrahligen Dolden. Findet sich an schattigen, felsigen Orten, ferner an Mauern und Zäunen.

Anwendung

Da das gemeine Schöllkraut die Absonderung der Unterleibsorgane stark anregt, die Aufsaugung begünstigt, die Säftebewegung im Gebiete der Pfortader beschleunigt, die Hautausdünstung und die Harnabsonderung vermehrt, so wird dasselbe mit Vorteil bei Obstruktionen der Leber, der Milz, der Gekrösdrüsen und bei den dadurch bedingten Gelbsucht, Wassersucht, bei veralteten Hautausschlägen, in hartnäckigen Wechselfiebern, insbesondere den 4 tägigen, und bei Hypochondrie angewendet, wobei man sich des aus dem Safte bereiteten alkoholischen Extracts zu 10 bis 20 Gran einige Mal des Tages in Mixtur- oder Pillenform vorzugsweise bedient.

 

Umrechnungstabelle für das Kräuterlexikon::
1 Unze = ca. 30 gr.
1 Graun = ca. 0,063 gr.
1 Drachme = ca. 3,75 gr.
1 Drachme = 3 Scrupel