Chlamydien sind gegen Kälte und Austrocknung sehr empfindliche bakterienähnliche Zellparasiten (Chlamydia trachomatis). Sie können sich nur innerhalb von Zellen vermehren. Chlamydien haben verschiedene Untertypen, die verschiedene Krankheiten auslösen können, wie die Clamydieininfektion oder das Lymphogranuloma inguinale. Die verschiedenen Bakterienuntertypen können die Schleimhäute des Auges, der Harnwege und der Geschlechtsorgane befallen. Hier werden nur die Chlamydienkrankheiten erläutert, welche die Geschlechtsteile betreffen. Die Bakterien befallen nur Menschen. Die Übertragung erfolgt in der Regel über Geschlechtsverkehr. Eine mit Clamydien infizierte Frau kann ihr Kind während der Geburt mit den Erregern anstecken. Die Folgen sind Konjunktivitis (Bindehautentzündung), Lungenentzündung oder Bronchitis. Außerdem kann die Infektion bei Schwangeren eine Frühgeburt auslösen.
Chlamydien gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Besonders gefährdet sind Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern und mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Der Krankheit kann mit Benutzung von Kondomen wirksam vorgebeugt werden.
Symptome der Chlamydieninfektion
Die Chlamydieninfektion bleibt bei etwa über 80% der Frauen und bei etwa der Hälfte der Männer zunächst unerkannt, da sie sehr unauffällig ist. Dies ist besonders gefährlich, da die Infizierten die Krankheit unbemerkt an Partner weitergeben.
Ein paar Wochen nach der Infektion tritt bei Frauen aus dem Muttermund ein klarer bis eitriger Schleim aus. Auch die Harnröhre kann von der Chlamydieninfektion befallen sein, so dass das Wasserlassen schmerzhaft ist und juckt.
Bei Männern entzündet sich nach ein paar Wochen die Harnröhre. Diese macht sich durch einen klaren, selten eitrigen Ausfluss und durch Juckreiz bemerkbar. Bei großem Harndrang fällt das Wasserlassen schwer und ist von schmerzhaften Brennen begleitet. Je nach Art des Geschlechtverkehrs kann sich auch der Enddarm entzünden.
Bleibt die Krankheit unbehandelt, so steigen die Erreger bei Frauen in die Eileiter hinauf. Die Folgen sind Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaften, bei Verklebungen sogar Unfruchtbarkeit. Bei Männern können sich Nebenhoden und Prostata entzünden. Auch die Samenleiter können befallen sein, was zur Unfruchtbarkeit führen kann.
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann die Krankheit zu weiteren Komplikationen, wie zur so genannten Reiterkrankheit führen. Sie äußert sich in Gelenkschmerzen, Entzündungen der Harnwege und in Ausschlägen auf der Schleimhaut.
Chlamydieninfektion Diagnose
Die Krankheitserreger können durch einen Abstrich aus der Harnröhre bzw. Gebärmutter mit Hilfe das Anlegen einer Zellkultur nachgewiesen werden. Ungefähr die Hälfte der an Chlamydieninfektion erkrankten Patienten ist gleichzeitig mit Gonorrhö infiziert. Es empfiehlt sich eine Untersuchung auf weitere Geschlechtskrankheiten.
Therapie der Chlamydieninfektion
Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika. Bei frühzeitiger Behandlung ist die Prognose gut. Die Partner müssen gemeinsam behandelt werden um die gegenseitige Wiederansteckungen zu vermeiden. Nach der Behandlung ist ein Kontrollabstrich notwendig. Bleibt die Chlamydieninfektion unbehandelt, klingen die Beschwerden ab. Sie tauchen aber später immer wieder auf, und können zur Unfruchtbarkeit führen.