Sonstige Migräneformen

Chronische Migräne

Darunter wird ein Phänomen verstanden, bei dem die Betroffenen an mehr als 15 Tagen im Monat über einen längeren Zeitraum hinweg an Kopfschmerzen leiden. Die Schmerzen erfüllen die Kriterien der Migräne. Es muss bei dieser Migräneform ausgeschlossen werden, dass der Kopfschmerz auf die häufige Einnahme von Schmerzmitteln oder Migränemitteln zurückzuführen ist. Die Häufigkeit der chronischen Migräne wird auf unter 5 Prozent aller Migränepatienten geschätzt.

Ophthalmoplegische Migräne

Dieser Migränetyp ist extrem selten. Neben den Kopfschmerzen sehen die Betroffenen Doppelbilder, die parallel oder auch übereinander angeordnet sind. Verantwortlich für die Sehstörungen ist eine Lähmung der Hirnnerven, die für die Beweglichkeit der Augenmuskeln verantwortlich sind. Die Schmerzen können über eine Woche anhalten.

Retinale Migräne

Auch diese Migräne findet sich im Bereich der Augen. Dabei ist aber die Wahrnehmung von visuellen Reizen durch die Netzhaut beeinträchtigt. In Verbindung mit Kopfschmerzen kommt es zu Gesichtfeldausfällen auf einem Auge. Die Dauer beträgt weniger als eine Stunde.

Migräne bei Kindern

Die Migräneattacken bei Kindern sind meist kürzer, dauern aber auch schon bis zu einer Stunde. Die Kopfschmerzen lassen sich manchmal abwechselnd auf einer Seite lokalisieren. Häufig werden sie auch beidseitig wahrgenommen und von Stirnschmerzen begleitet. Typische Begleitsymptome sind hier Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Manche Kinder haben Schwindelattacken. Auch Begleiterscheinungen, wie ein verändertes Geruchsempfinden sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit treten auf. Die Kinder unterbrechen ihre gewohnten Tätigkeiten und ziehen sich an einen ruhigen Ort zurück.

Status migraenosus

Dabei handelt es sich um eine Migräneattacke mit einer Kopfschmerzphase, die trotz Behandlung länger als 72 Stunden andauert. Zwischenzeitlich können kopfschmerzfreie Intervalle von weniger als vier Stunden Dauer vorhanden sein. Schlaf wird dabei nicht eingerechnet. Gewöhnlich tritt der Status migraenosus in Verbindung mit längerem unkontrolliertem Medikamentenmissbrauch (Schmerzmittel, Migränemittel) auf.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 20.04.2007

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