Migräne und Menstruation

Die so genannte menstruelle Migräne wird in der Klassifikation der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft nicht aufgeführt. Dies liegt daran, dass die Einteilung der Migräneformen sich an den Migränesymptomen und nicht an den vermuteten Ursachen orientiert.

 

Eine exakte Definition für diesen Begriff gab und gibt es nicht, obwohl er häufig verwendet wird und man früher glaubte, dass die Migräne immer in irgendeinem Zusammenhang mit Menstruation, Hormonen, Antibabypille und Schwangerschaft in Zusammenhang steht. Migräne wurde sogar als Frauenkrankheit aufgefasst und als Ansprechpartner für diese Erkrankung wurde der Gynäkologe angesehen.

 

Von dieser Vorstellung muss man sich lösen. Es gibt nur wenige Frauen, bei denen ein ganz enger Zusammenhang zwischen Migräne und Menstruation besteht. Die hormonelle Situation ist meist nur einer von mehreren Mosaiksteinen bei der Auslösung der Migräne.

 

Will man den Aspekt der hormonellen Beeinflussung nicht außer Acht lassen, so sind heutzutage dennoch zwei Definitionen gebräuchlich. Von menstrueller Migräne spricht man, wenn die Migräneattacken in mehr als 80% der Fälle im so genannten menstruellen Fenster auftreten. Dieser Zeitraum umfasst acht Tage und beginnt drei Tage vor der Menstruation.

 

Dies ist jedoch nur bei 11% der betroffenen Frauen der Fall. Unter einer menstruationsassoziierten Migräne versteht man, wenn mehr als 50% der Migräneanfälle im menstruellen Fenster stattfinden. Dies trifft auf 45% der Frauen zu. Bei den restlichen 44% besteht kein Zusammenhang zwischen Migräne und Menstruation.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 22.04.2007

 

Migräne und Hormone
Migräne im Leben der Frau
Zur Therapie der menstruellen Migräne