Behandlung der Demenzerkrankung

Für die meisten Demenzerkrankungen gibt es heutzutage noch keine heilende Therapie. Dies gilt insbesondere für die Alzheimererkrankung. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Erkrankte einfach seinem Schicksal überlassen wird. Die Behandlung zielt vielmehr darauf ab, die Lebensqualität des Kranken zu verbessern. Für die ganzheitliche Therapie eines dementen Patienten ist in erster Linie ein gut aufeinander abgestimmtes Team, bestehend aus Arzt, Psychologe und Pflegepersonen, nötig.

Die Behandlung kann ambulant oder in einer stationären Einrichtung erfolgen. Begrüßenswert ist es, den Patienten in seiner gewohnten Umgebung zu belassen, da er sich im Laufe seiner Erkrankung immer schwerer in einer neuen Umgebung zurechtfinden kann.

Prinzipiell stützt sich die Behandlung der Demenz auf zwei Säulen: die medikamentöse Therapie und die nicht medikamentösen Therapieverfahren.

Mithilfe der Medikamente lässt sich der Verlauf der Erkrankung verzögern. Bisweilen gewinnt man durch sie in manchen Fällen sogar vorübergehend ein gewisses Maß an geistiger Klarheit zurück.

Die nicht medikamentösen Therapieverfahren umfassen eine optimale Betreuung und psychologische Begleitung und diverse Therapieverfahren (Ergotherapie, Erinnerungstraining, Gedächtnistraining usw). Ziel dieser Therapien ist es, das Wohlbefinden des Erkrankten zu steigern und Alltagskompetenzen, wie das Essen oder Anziehen, zu erhalten oder sogar wieder zurückzugewinnen. Wichtig bei diesen Therapien ist es, dass der Erkrankte weder über- noch unterfordert ist.

Die Patienten sollen durch die Behandlung vielmehr an Selbstständigkeit und Selbstvertrauen dazugewinnen. Dies führt auch zu einer Entlastung der pflegenden Angehörigen.

Der behandelnde Mediziner wird neben diesen beiden Hauptsäulen der Behandlung im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie noch weitere Maßnahmen hinzufügen. Hierzu gehören die Aufklärung und Nennung von Ansprechpartnern für eine gesunde und altersgerechte Ernährung. Denn evtl. muss die ganze Ernährung umgestellt werden. Nach Möglichkeit sollte der Patient auch einem angepassten Bewegungstraining zugeführt werden.

Wichtig ist es, den Verlauf der Erkrankung im Auge zu behalten. Regelmäßige Tests beim Arzt sind wichtig. Nur so kann er auf Änderungen des Krankheitsverlaufs ausreichend reagieren. Dies kann eine Anpassung der Medikation, eine Änderung der Betreuung oder die Verordnung eines bestimmten nichtmedikamentösen Verfahrens sein.

Das Ziel der Behandlung bleibt immer, die Lebensqualität des Patienten so lange wie möglich zu erhalten. Zudem müssen die Folgen der Erkrankung für die Betroffenen und ihr Umfeld so gut wie möglich gelindert werden.

Der Behandlungsplan ist umfassender als bei anderen Erkrankungen und reicht auch in sehr persönliche Bereiche der Lebensführung- und planung hinein. Er gestaltet sich folgendermaßen.

  • medikamentöse Behandlung
  • sorgfältige Reduktion von Risikofaktoren (bsp. Bluthochdruck) und Behandlung von Begleiterkrankungen
  • Aufklärung des Betroffenen und der Angehörigen
  • Psychotherapie (vor allem im Frühstadium)
  • übende Behandlungsverfahren (Ergotherapie, Gedächtnistraining usw.)
  • sorgfältige und weitsichtige Planung der künftigen Versorgung und Betreuung

frühzeitige Einleitung der notwendigen juristischen Maßnahmen (Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Testament).

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 16.03.2011