Eigenschaften und Anatomie von Helicobacter pylori

         

Eigenschaften und Anatomie von Helicobacter pylori Themen

  • Helicobacter pylori-Infektion
  • Anatomie Helicobakter
  • Symptome
  • Erregernachweis
  • Therapie
  • Helicobacter pylori ist ein spiralförmiges Bakterium, das relativ langsam wächst. Es werden mehrere, unterschiedlich aggressive Stämme unterschieden. Bestimmte Stämme haben evtl. sogar eine schützende Wirkung gegen eine bestimmte Krebsart der Speiseröhre.

    An seinen Lebensraum – die Magenschleimhaut – ist Helicobacter pylori durch eine spezielle Enzymausstattung angepasst. Mithilfe der sogenannten Urease bildet es aus Harnstoff Ammoniak und neutralisiert so in seiner unmittelbaren Wachstumsumgebung die Salzsäure des Magens. Die Fähigkeit zur Ureasebildung wird auch zur Schnelldiagnostik genutzt.

    Durch fadenförmige Geißeln sind die Bakterien aktiv beweglich und können sich im Magen verteilen und die Schleimschicht der Magenwand durchdringen. Dort heften sie sich an die Zellen der Magenschleimhaut. Die Schleimhautschicht können die Bakterien durch eine Vielzahl von Zellgiften schädigen (Proteasen, Toxine, Zytokine, Ammoniak). Es kommt zur Gastritis (= Magenschleimhautentzündung).

    Der Magenkeim kommt ausschließlich auf „antrum-ähnlicher“ Schleimhaut vor. Das Antrum ist die Bezeichnung für den Teil des Magens, der sich unmittelbar vor dem Übergang in den Zwölffingerdarm befindet (= Vorhof zum Magenpförtner). Antrum-ähnliche Schleimhaut findet sich im Antrum, im Korpus (= größter Teil des Magens) und eventuell auf veränderter Schleimhaut des Zwölffingerdarms. Helicobacter pylori kommt nie auf normaler Speiseröhrenschleimhaut, Dünndarm- oder Dickdarmschleimhaut vor.

    Infektionsweg

    Der Erreger wird von Mensch zu Mensch weitergegeben. Diskutiert wird eine direkte oder fäkal-orale (Kotausscheidung->Mund) Übertragung sowie eine Infektion durch verunreinigte Lebensmittel. Die Ansteckung geschieht wahrscheinlich schon im Kindesalter. Die Durchseuchungsrate der Bevölkerung nimmt mit steigendem Alter zu. Die Ausbreitung wird durch schlechte Wohnraumbedingungen gefördert.

    med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
    Aktualisierung 5.11.2007