Machtkämpfe in der Partnerschaft

In einer Partnerschaft sollte die Macht im Idealfall gleich verteilt sein. Diese kann den Zugang zu verschiedenen Bereichen bedeuten, wie Geld, Anschaffungen, Informationen, Beruf, Freizeit, Kinderwunsch und Kindererziehung sowie Aufgabenverteilung und Beziehungen. In vielen Partnerschaften sind die Rollen jedoch strickt aufgeteilt. Häufig dominiert nur einer von den beiden. Eine Beziehung sollte aber kein Gewinn-Verlust-Spiel sein, in welchem ein Partner immer nur seinen Vorteil herausholt. Machtansprüche gehen häufig von Männern aus.

Am Anfang einer Beziehung sind die Partner in der Regel noch bereit auf Kompromisse einzugehen um den anderen nicht zu verlieren. Sobald sich die Beziehung allmählich einspielt, testen die Partner den Machttoleranz des anderen nach und nach aus. Die Partner gehen nicht mehr auf Wünsche der anderen ein, bzw. vom dominanten Partner wird zum Ausdruck gebracht, dass der „Schwächere“ kein Recht auf Wünsche hat.

Machtkämpfe schaden einer Partnerschaft und zwar beiden Partnern. Der dominante Partner zeichnet sich durch fehlendes Einfühlvermögen und mangelndes Verständnis für den Partner aus. Der mächtigere versucht seinen Partner zu kontrollieren. Der „nicht mächtige“ leidet, er kann sogar verbittern oder auch daran erkranken. Dieses kann sich in Erschöpfung, Enttäuschung, Verletzungen oder Hilflosigkeit äußern. In solchen Beziehungen sind dann eigentlich beide Partner ständig frustriert und unzufrieden, sie fühlen sich benachteiligt und ungerecht behandelt. Sie streiten sehr oft – häufig um Banalitäten. Außerdem stehen noch Diskussionen und Wutausbrüche auf dem Tagesprogramm. Die Kinder werden häufig als Druckmittel eingesetzt. An dem ständigem Kräftemessen kann die Liebe und schließlich die Beziehung scheitern…

In einer gelungenen Partnerschaft muss man, mehr als man denkt, Kompromisse schließen können: sich auch in bestimmten Situationen vom anderen führen lassen. Beide Partner sollten abwechselnd die Führungs- und Entscheidungsposition einnehmen. Idealerweise sollte jeder dort das Sagen haben, wo er sich am besten auskennt. Ziel ist für beide Partner eine Gewinnsituation zu erreichen. Sollte es dem Paar nicht gelingen das Problem selbst zu lösen, müssen sie sich an professionelle Hilfe wenden.